Süddeutsche Zeitung

Oppositionshochburg Homs:Syrische Soldaten töten mindestens 25 Menschen

Lesezeit: 1 min

Assads Truppen töten weiter: In Homs haben syrische Panzereinheiten offenbar mindestens 25 Menschen umgebracht. Menschenrechtler berichten von weiteren Gefechten an anderen Orten. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bleibt wieder einmal nur Assads Vorgehen zu verurteilen.

Wieder schwere Kämpfe in der syrischen Oppositionshochburg: Einwohner berichten, Panzereinheiten des Regimes von Präsident Baschar al-Assad hätten bei einem Vorstoß in die Stadt Homs mindestens 25 Menschen getötet. Die Panzer hätten überwiegend von Sunniten bewohnte Stadtviertel beschossen. Dort kommt es immer wieder zu regierungsfeindlichen Protesten.

Den Anwohnern zufolge wurden vor dem Beschuss Milizen, die Präsident Assad unterstützen, in den sunnitischen Stadtteilen stationiert. Dies habe die Spannungen zwischen der sunnitischen Mehrheit und der alawitischen Minderheit, der auch Assad angehört, verstärkt.

Homs liegt an der Grenze zum Libanon. Von dort erhalten die Aufständischen Unterstützung, zu denen auch zahlreiche Deserteure der syrischen Streitkräfte gehören.

Nach Angaben von Menschenrechtlern gab es am Montag jedoch nicht nur in Homs Gefechte. Auch an anderen Orten beschossen sich syrische Sicherheitskräfte und mutmaßliche Deserteure.

Allein aus Kussair nahe der Grenze zum Libanon wurden fünf getötete Soldaten und weitere Todesopfer unter den Sicherheitskräften gemeldet, erklärte die in London ansässige Organisation Syrian Observatory for Human Rights. Seit Wochen kommt es in der Stadt immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Regierungssoldaten und mutmaßlichen Abtrünnigen aus den Streitkräften. Außerdem sind der Menschenrechtsorganisation zufolge bei Kämpfen in der Stadt Hass 17 Menschen verletzt worden.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon schlug unterdessen erneut einen harten Ton gegenüber Assad an: Er forderte ihn auf, das "Gemetzel" in seinem Land umgehend zu beenden, bevor es zu spät sei. Ban verurteilte das harte Vorgehen der syrischen Sicherheitskräfte gegen die Zivilbevölkerung. Es sei "nicht hinnehmbar", dass seit dem Beginn der Proteste im März 3000 Zivilisten in Syrien getötet worden seien.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1167387
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Reuters/AFP/dapd/fran
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.