Süddeutsche Zeitung

NSU-Prozess:Angeklagter will Haftentlassung

Ralf Wohlleben, der als NSU-Unterstützer angeklagt ist, will sofort aus der Haft entlassen werden. Laut seiner Verteidigung sei ein "dringender Tatverdacht" nicht mehr zu begründen.

Von Annette Ramelsberger, München

Der Rechtsradikale Ralf Wohlleben, der als Unterstützer der Terrorgruppe NSU angeklagt ist, will sofort aus der Haft entlassen werden. Mit einem entsprechenden Antrag wandte sich seine Verteidigung am Montag an das Oberlandesgericht München, wo Wohlleben neben Beate Zschäpe und drei weiteren Angeklagten seit Mai 2013 vor Gericht steht. Er muss sich wegen der Beschaffung der Tatwaffe für neun NSU-Morde verantworten. Wohllebens Verteidigung argumentiert, ihr Mandant habe die Fragen sämtlicher Verfahrensbeteiligter beantwortet. Danach "ist ein dringender Tatverdacht gegen unseren Mandanten nicht mehr zu begründen". Dieser hatte zwar viel geredet, aber an entscheidenden Stellen Erinnerungslücken angeführt. Nun muss das Gericht entscheiden. Es hat einen Antrag Wohllebens auf Freilassung schon einmal abgelehnt und ist vom Bundesgerichtshof bestätigt worden. Auch jetzt ist nicht damit zu rechnen, dass er freikommt.

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Quelle:
SZ vom 20.01.2016
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