Süddeutsche Zeitung

Niger:Deutscher Entwicklungshelfer entführt

Unbekannte haben am Mittwoch bei Ayérou im Norden Nigers einen deutschen Mitarbeiter der Bonner Hilfsorganisation Help entführt.

Bewaffnete auf Motorrädern hätten den Mann etwa 25 Kilometer südlich der Stadt Inates verschleppt, sagte der Generalstaatsanwalt des westafrikanischen Landes, Cheibou Samna, in der Nacht auf Donnerstag.

Der Präfekt von Ayérou sagte, auf dem Rückweg von einem Einsatz seien der Deutsche und sein Fahrer "von bewaffneten Personen auf Motorrädern" angehalten worden. Die Angreifer hätten die beiden verprügelt, den Deutschen mitgenommen und das Fahrzeug in Brand gesetzt. In der Region gibt es immer wieder Anschläge von Dschihadisten, die auch für diese Tat verantwortlich sein könnten.

Help hat die Entführung bestätigt. Sie sei in der Nacht informiert worden, dass ein erfahrener deutscher Kollege, der im Niger für die Organisation arbeite, offensichtlich verschleppt worden sei, sagte die stellvertretende Geschäftsführerin Bianca Kaltschmitt. "Wir haben alle nötigen Krisenmaßnahmen eingeleitet, wir können aber zum jetzigen Zeitpunkt noch keine näheren Angaben zu den Details des Vorfalles machen." Man stehe in engem Austausch mit der deutschen Botschaft vor Ort und dem Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes. Das Außenamt selbst wollte sich nicht zu dem Vorfall äußern.

Niger ist eines der ärmsten Länder der Welt. Der Ort der Entführung, Ayérou, liegt in der Nähe der Grenze zu Mali. Seit 2014 findet in der Sahelzone ein von Frankreich geführter Einsatz gegen Terroristen statt. Die Bundeswehr ist in Mali an einer UN-Mission beteiligt. Es ist einer ihrer größten und gefährlichsten Einsätze.

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