Süddeutsche Zeitung

Nahostkonflikt:Palästinenser erschießt drei Israelis nahe Jerusalem

In der Nähe von Jerusalem sind am Morgen drei Israelis erschossen worden. Polizeisprecher Micky Rosenfeld erklärte, der Schütze habe sich unter palästinensische Arbeiter gemischt, die am Hintereingang der Siedlung Har Adar die Sicherheitskontrollen passieren wollten. Als er aufgefallen sei, habe er eine Waffe gezogen und geschossen. Sicherheitskräfte schossen daraufhin auf den Angreifer, der später seinen Verletzungen erlag. Einem Rettungsdienst zufolge wurde ein vierter Israeli schwer verletzt. Er wurde im Krankenhaus behandelt, sein Zustand wird als kritisch beschrieben.

Wenig später verurteile Staatspräsident Reuven Rivlin den Anschlag: "Der grausame Terrorangriff zeigt einmal mehr die tägliche Front, an der unsere Sicherheitskräfte in der wichtigsten Mission stehen - die Sicherheit der Bürger Israels zu schützen und zu verteidigen", schrieb Rivlin auf Twitter.

Die Siedlung Har Adar befindet sich am Rande des Westjordanlandes, nordwestlich von Jerusalem. Israel hat im Sechs-Tage-Krieg 1967 das Westjordanland erobert und kontrolliert es seither weitgehend. Mittlerweile leben etwa 420 000 israelische Siedler und 2,9 Millionen Palästinenser in dem Gebiet. In Har Adar selbst wohnen etwa 4000 Menschen.

Der UN-Sicherheitsrat hatte im Dezember einen vollständigen Siedlungsstopp Israels gefordert. Israelische Siedlungen seien ein großes Hindernis für einen gerechten, umfassenden und dauerhaften Frieden, heißt es in der UN-Resolution.

Seit 2015 haben Palästinenser 48 israelische Staatsbürger getötet, außerdem zwei Amerikaner und einen britischen Touristen. Israelische Einsatzkräfte töteten im gleichen Zeitraum mehr als 255 Palästinenser. Israel erklärt, die meisten von ihnen hätten versucht, Anschläge zu verüben.

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SZ.de/AP/AFP/dpa/jly
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