Süddeutsche Zeitung

Myanmar:Sie wollen nicht zurück

Von den Hunderttausenden Rohingya-Flüchtlingen in den Lagern von Bangladesch will offenbar kaum jemand nach Myanmar zurückkehren. "Bisher hat keiner der befragten Flüchtlinge angegeben, zu diesem Zeitpunkt heimkehren zu wollen", teilte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) am Donnerstag mit. Die Regierung von Myanmar hatte der Regierung Bangladeschs eine Liste mit Namen von 3450 angeblich rückkehrwilligen Rohingya übergeben. Die Rückführung sollte an diesem Donnerstag beginnen. Viele der nun Befragten erklärten indes nach UNHCR-Angaben, sie würden nur zurückkehren, wenn Myanmar sie als Staatsbürger akzeptiere und ihre Sicherheit garantiere. Vor zwei Jahren hatte die Armee von Myanmar mit der gewaltsamen Vertreibung der Rohingya begonnen. Das mehrheitlich islamische Bangladesch öffnete aus humanitären Gründen seine Grenze. Die Vereinten Nationen bezeichneten die Vertreibung als eine "ethnische Säuberung".

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SZ vom 23.08.2019 / KNA
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