Süddeutsche Zeitung

Mutmaßliche IS-Mitglieder:Saudi-Arabien nimmt 93 Terrorverdächtige fest

65 saudische Staatsbürger

Saudi-Arabien hat die Verhaftung von insgesamt 93 Terrorverdächtigen bekanntgegeben, davon seien mindestens 65 saudische Staatsbürger. Der Großteil der Festgenommenen soll der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angehören, erklärte der Sprecher des Innenministeriums in Riad. Sie hätten Anschläge auf öffentliche Bauten, Wohnanlagen und Personen aus dem Sicherheitsapparat geplant, sagte er.

Einige Terror-Verdächtige wollten demnach einen Selbstmordanschlag mit Autobomben auf die US-Botschaft in Riad verüben. Der Attentatsplan sei aber bereits im März aufgeflogen. Die Verhaftungen erfolgten nach Angaben des Sprechers in der Zeit zwischen Dezember 2014 und März dieses Jahres.

Al-Qaida so gut wie nicht mehr präsent

Anfang des Monats wurden bei einem Anschlag in Riad zwei Polizisten getötet. Es war der erste Terrorakt, den die saudischen Behörden dem IS zuschrieben. Die Terrormiliz kontrolliert weite Gebiete in Syrien und im Irak, der an Saudi-Arabien grenzt. Saudi-Arabien beteiligt sich an den US-geführten Luftangriffen gegen den IS in Syrien.

Frühere Anschläge in Saudi-Arabien, darunter auf ein Wohnheim für Ausländer in der Ölstadt Chobar im Jahr 2004 mit 22 Toten, gingen auf das Konto von Osama bin Ladens Terrornetz al-Qaida. Nach vielen Verhaftungen in Saudi-Arabien und der Tötung Bin Ladens, Sohn eines saudischen Milliardärs, durch ein US-Kommando in Pakistan 2011 war al-Qaida im islamischen Königreich praktisch nicht mehr präsent.

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