Süddeutsche Zeitung

Nach Elon Musks Umfrage:Kommende Woche beginnt die große Twitter-Amnestie

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Der neue Twitter-Besitzer hat die Nutzer in einer Umfrage über die Freischaltung gesperrter Accounts abstimmen lassen. Das Ergebnis ist erwartbar eindeutig.

Auf Twitter dürften bereits kommende Woche zahlreiche bisher gesperrte Accounts wieder freigeschaltet werden. Eine Abstimmung unter Twitter-Nutzern, die der neue Chef Elon Musk veranlasst hat, hat eine Mehrheit für die Aufhebung der Sperren ergeben.

Musk hatte am Mittwoch in einem Tweet gefragt, ob die Plattform betroffenen Nutzern eine "Generalamnestie" anbieten solle. Ausgenommen von einer solchen Begnadigung seien lediglich Personen, die gegen Gesetze verstoßen oder Spam-Nachrichten verbreitet hätten. Das Ergebnis war eindeutig: 72 Prozent derjenigen, die an der Abstimmung teilnahmen, sprachen sich für eine Amnestie aus, nur 28 Prozent waren dagegen. Musk kommentierte das Resultat per Tweet: "Die Leute haben gesprochen, die Amnestie beginnt in der kommenden Woche. Vox populi, vox dei!"

Dem Wirtschaftsmagazin Forbes zufolge gingen schon innerhalb der ersten 45 Minuten mehr als 700 000 Stimmen ein. Am Donnerstagabend waren es mehr als drei Millionen. Derartige Erhebungen sind nicht repräsentativ. Es ist unklar, ob und wie viele Stimmen von automatisierten Accounts abgegeben wurden.

Nach jüngsten Angaben kommt der Dienst auf mehr als 230 Millionen täglich aktive Nutzer. Musk hatte Ende Oktober angekündigt, dass vor der Wiederaktivierung von Twitter-Konten ein Rat zum Umgang mit kontroversen Inhalten gebildet werden solle. In der vergangenen Woche ließ der Tech-Milliardär dann ohne Gremium nach einer Nutzerumfrage den Account des früheren US-Präsidenten Donald Trump freischalten. Trump war seit Januar 2021 von Twitter verbannt. Er hatte am 6. Januar 2021 Sympathie für seine Anhänger bekundet, die den Sitz des US-Parlaments gestürmt hatten.

Musk hat Twitter Ende Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Seit der Übernahme macht dem Unternehmen die Zurückhaltung großer Werbekunden zu schaffen. Werbeeinnahmen machten zuletzt rund 90 Prozent der Erlöse aus.

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