Süddeutsche Zeitung

Montenegro:Đjukanović gewinnt

Eine Stichwahl ist nicht nötig: Der Ex-Premierminister wird Präsident in der Balkanrepublik - und kündigt an, seinen auf einen EU-Beitritt und Nato-Mitgliedschaft ausgerichteten Kurs weiter zu führen. Diese Politik gefällt jedoch nicht allen im Land.

Die Wahlbehörde hat das vorläufige Ergebnis der Präsidentenwahl in Montenegro bestätigt: Der Chef der regierenden Demokratischen Partei der Sozialisten, Milo Đjukanović, ist neuer Präsident. Nach der Auszählung fast aller Stimmen bekam er 54 Prozent. Sein größter Rivale, der prorussische Kandidat Mladen Bojanić, erreichte 33 Prozent. Die Abstimmung sei ein "weiterer wichtiger Sieg für (Montenegros) europäische Zukunft", sagte Đjukanović. In seiner Siegesrede versprach er, an den EU-Beitrittsplänen für 2019 festzuhalten. Der 56-Jährige und seine Partei regieren seit fast 30 Jahren, Đjukanović war bereits Ministerpräsident und Präsident. 1991 wurde er mit 29 Jahren jüngster Regierungschef Europas, 2006 führte er Montenegro zur Unabhängigkeit von Serbien und trotz starken Widerstands Russlands 2017 in die Nato.

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SZ vom 17.04.2018 / dpa
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