Süddeutsche Zeitung

Razzien auf US-Farmen:Fast 700 Einwanderer ohne gültige Papiere festgenommen

Bei Razzien im US-Bundesstaat Mississippi hat die Polizeibehörde Immigration and Customs Enforcement (ICE) etwa 680 Einwanderer ohne gültige Papiere festgenommen. Die Durchsuchungen in sieben landwirtschaftlichen Betrieben in sechs verschiedenen Städten erfolgten demnach auf Grundlage von Durchsuchungsbefehlen und in Absprache mit der Staatsanwaltschaft. Die Menschen hätten dort gearbeitet.

Es handelt sich um die größte derartige Aktion in einem einzelnen Bundesstaat in der gesamten US-Geschichte, wie die Washington Post berichtet. Ihr sollen jahrelange Ermittlungen vorhergegangen sein.

Zur Frage, was nun mit den Festgenommenen geschehe, sagte der amtierende ICE-Chef Matthew Albence dem Blatt zufolge, einige würden wegen begangener Straftaten verfolgt werden, andere schnell abgeschoben. Einige, deren Immigrationsstatus noch geklärt werden müsse, würden bis zu den entsprechenden Gerichtsanhörungen zumindest vorläufig freigelassen.

Mauer an der Grenze zu Mexiko - Migrationsabkommen mit Guatemala

US-Präsident Donald Trump will die illegale Einwanderung vor allem aus Lateinamerika eindämmen. Die Behörden gehen nun verstärkt gegen Menschen vor, die ohne Papiere ins Land gekommen sind. In den USA leben Schätzungen zufolge etwa elf Millionen Menschen ohne Aufenthaltspapiere.

Mit seinem versprochenen Prestigeprojekt - dem heftig umstrittenen Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko - will Trump die Einwanderung zudem von vornherein eindämmen. Außerdem hat der US-Präsident Guatemala zu einem Migrationsabkommen genötigt. Es verpflichtet das mittelamerikanische Land, Flüchtlinge und Migranten, die auf ihrem Weg in die USA auch Guatemala durchquert haben, wieder aufzunehmen.

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Quelle:
SZ vom 09.08.2019
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