Süddeutsche Zeitung

US-Midterms:Mary Peltola gewinnt in Alaska gegen Sarah Palin

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Die Demokratin wurde im August außerplanmäßig in den Kongress gewählt. Nun entscheidet sie auch die reguläre Wahl für sich. Sie ist die erste Frau und erste indigene Abgeordnete aus dem Bundesstaat.

Die Demokratin Mary Peltola hat sich erneut bei der Abstimmung über einen Kongresssitz gegen die frühere republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin durchgesetzt. Das meldeten am Mittwochabend (Ortszeit) die Sender CNN und ABC auf Grundlage von Stimmauszählungen. Die 49-jährige Peltola sorgte bereits für viel Aufsehen, als sie bei einer Nachwahl für den Abgeordnetensitz im August Palin bezwang. Nach dem Tod des langjährigen republikanischen Abgeordneten Don Young war der Sitz freigeworden.

Bei den Kongresswahlen vor rund zwei Wochen musste Peltola nun aber noch einmal antreten, weil der Sitz regulär zur Abstimmung stand. Bei den Midterms wurde unter anderem das gesamte Repräsentantenhaus neu gewählt. Die große Frage war, ob sich Peltola nur wenige Monate später noch einmal durchsetzen kann - sie trat erneut gegen Palin und den Geschäftsmann Nick Begich an. Weil bei der Auszählung am Wahltag niemand eine absolute Mehrheit erreichte, klärte sich der Wahlausgang nun erst mit Verzögerung.

Peltola ist die erste Frau und die erste Indigene, die für Alaska ins Repräsentantenhaus einzog - und war bei der Sonderabstimmung im Sommer seit fast einem halben Jahrhundert die erste Demokratin, die den Bundesstaat in der Kammer vertritt. Die erneute Niederlage ist hingegen eine herbe Enttäuschung für Palin, die von 2006 bis 2009 Gouverneurin Alaskas gewesen war und die als einstige Ikone der radikal konservativen und populistischen Tea-Party-Bewegung und als Vizepräsidentschaftskandidatin der Republikaner einige Bekanntheit erlangt hatte.

Mit 136 893 Stimmen hat Peltola nun 54,9 Prozent der Stimmen erhalten, wie die Wahlbehörde von Alaska mitteilte. Palin erhielt 45,1 Prozent, also insgesamt 112 255 Stimmen. Der Republikaner Nick Begich III erhielt insgesamt 64 392 Stimmen, der Libertäre Chris Bye 4986 Stimmen; beide waren bereits in den vorangegangenen Auszählungsrunden des speziellen Wahlprozesses in Alaska ausgeschieden. Nick Begich III ist der Enkelsohn des 1972 nach einem Flugzeugabsturz verschollenen und später für tot erklärten Nick Begich, der als letzter Demokrat den Abgeordnetensitz innehatte, den nun Peltola hält.

Beim Rennen um einen der beiden Senatssitze in Alaska setzte sich unterdessen die schon im Amt befindliche moderate Republikanerin Lisa Murkowski durch, die während Donald Trumps Amtszeit wiederholt den Zorn des Präsidenten auf sich zog, weil sie sich nicht linientreu verhielt. Im Februar 2021 stimmte sie für das Amtsenthebungsverfahren gegen ihn. "Ich fühle mich geehrt, dass die Bewohner Alaskas - unabhängig von Herkunft und Parteizugehörigkeit - mir erneut ihr Vertrauen geschenkt haben, mit ihnen und in ihrem Namen im US-Senat weiterzuarbeiten", sagte Murkowski in einer Erklärung nach Bekanntgabe der Ergebnisse.

An den Mehrheitsverhältnissen im Repräsentantenhaus ändert das Ergebnis in Alaska nichts. Die Republikaner haben dort bei den US-Zwischenwahlen eine knappe Mehrheit errungen.

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