Süddeutsche Zeitung

Westafrika:Islamisten töten laut Regierung in Mali 132 Zivilisten

Das Land leidet seit Langem unter Terroranschlägen. Nun sollen extremistische Milizen in mehreren Dörfern Menschen getötet haben.

Mehr als 130 Zivilisten sind nach Angaben der malischen Regierung bei Angriffen extremistischer Milizen in mehreren Orten im Zentrum des westafrikanischen Landes getötet worden. "Die Gesamtzahl der Opfer beläuft sich auf 132 Zivilisten", teilte die Regierung in Bamako am Montag mit. Sie machte Kämpfer einer islamistischen Miliz mit Verbindung zur Terrororganisation al-Qaida für die Attacken verantwortlich.

Unter anderem seien in der Nacht von Samstag auf Sonntag drei Dörfer in der Region Mopti von Mitgliedern der Katiba-Macina-Gruppe attackiert worden, hieß es am Montag in einer Erklärung der Regierung. Einige Täter seien identifiziert worden.

Die Terroristen sollen nach UN-Angaben auch für Dutzende Anschläge und Hinterhalte gegen malische Soldaten verantwortlich sein. Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hat seit 2012 drei Militärputsche erlebt und gilt als politisch äußerst instabil. Seit dem bisher letzten Putsch im vergangenen Mai wird das Land von einer militärischen Übergangsregierung geführt, die enge Beziehungen zu Russland pflegen soll. Die Zusammenarbeit mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich im Kampf gegen Islamisten haben die Militärs beendet.

Dem Krisenstaat machen seit Jahren islamistische Terrorgruppen zu schaffen. Die Militärjunta hat Wahlen bis Ende März 2024 versprochen. Die Bundeswehr ist weiterhin in Mali präsent. Sie ist an der UN-Friedensmission Minusma beteiligt. Die europäische Ausbildungsmission EUTM wird in Zukunft jedoch weitgehend gestoppt.

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SZ/dpa/rtr/berk
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