Süddeutsche Zeitung

Machtkämpfe bei US-Konservativen:Republikaner entmachten Liz Cheney

Die Tochter des früheren Vizepräsidenten Dick Cheney wurde von ihrer Partei aus der Fraktionsführung gedrängt. Sie hatte sich stets gegen Donald Trump und seine Wahlbetrugs-Behauptungen gestellt.

Im Richtungsstreit der Republikaner ist die Trump-Kritikerin Liz Cheney auf Druck des früheren US-Präsidenten aus der Fraktionsführung im US-Repräsentantenhaus gedrängt worden. Eine Mehrheit der republikanischen Abgeordneten stimmte am Mittwoch dafür, die 54-Jährige von dem Führungsposten zu entfernen, wie der Abgeordnete Adam Kinzinger nach der nicht-öffentlichen Sitzung sagte.

Cheney hatte Donald Trumps Behauptungen über Wahlbetrug als "Lüge" gebrandmarkt und ihre Partei vor dem Ex-Präsidenten gewarnt. Als Vorsitzende der Republikanischen Konferenz im Repräsentantenhaus war sie die dritthöchste Abgeordnete ihrer Fraktion. Cheney dürfte durch ihre 36-jährige Konkurrentin Elise Stefanik ersetzt werden. Nachdem Ex-Präsident Donald Trump sich hinter Stefanik gestellt hatte, hatte Fraktionschef Kevin McCarthy ihr seine Unterstützung ausgesprochen.

Cheney behält weiterhin ihr Abgeordnetenmandat. In einer kämpferischen Rede am Dienstagabend im Kongress hatte sie betont, sie werde nicht schweigend zusehen, wie sich ihre Partei "dem Kreuzzug des ehemaligen Präsidenten anschließt". Dutzende Gerichte hätten Trumps Behauptung entkräftet, dass er durch Betrug um seine Wiederwahl gebracht worden sei. "Diejenigen, die sich weigern, die Urteile unserer Gerichte zu akzeptieren, stehen auf Kriegsfuß mit der Verfassung", so die Tochter des früheren US-Vizepräsidenten Dick Cheney.

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