Süddeutsche Zeitung

Libyen:Waffenruhe brüchig

Die Konfliktparteien in Libyen haben sich gegenseitig den Bruch der Waffenruhe während des muslimischen Opferfests vorgeworfen. Die Truppen des Generals Chalifa Haftar beschuldigten Anhänger der international anerkannten Regierung am Sonntag, die Waffenruhe mit willkürlichem Beschuss missachtet zu haben. Die Regierungstruppen erklärten dagegen, einen Vormarsch von Haftars selbst ernannter Libyscher Nationalarmee am Stadtrand von Tripolis gestoppt zu haben. Das viertägige Fest Eid al-Adha läuft seit Sonntag. Beide Seiten hatten zuvor erklärt, die von den Vereinten Nationen vorgeschlagene Waffenruhe zu akzeptieren. Doch am Wochenende kam es zu einer Reihe von Zwischenfällen: Bei einem Anschlag auf einen UN-Fahrzeugkonvoi wurden am Samstag drei UN-Mitarbeiter getötet. Etwa ein Dutzend Menschen wurden bei der Explosion vor einer Bank verletzt. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Auch der Mitiga-Flughafen in Tripolis wurde von Raketen getroffen, wie die Verwaltung des Airports mitteilte. Die Hauptstadt wird von dem abtrünnigen General Chalifa Haftar und seiner Armee seit Wochen belagert.

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SZ vom 13.08.2019 / dpa, Reuters
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