Süddeutsche Zeitung

Libyen:UN setzen IS-nahe Milizen auf Terrorliste

Islamistenmilizen auf UN-Terrorliste

Die Vereinten Nationen haben zwei Ableger der Islamistenmiliz Ansar al-Scharia in Libyen auf ihre Terrorliste gesetzt. Betroffen seien die Gruppen in den heftig umkämpften östlichen Städten Bengasi und Derna. Das ging aus einer vom zuständigen Komitee des UN-Sicherheitsrates veröffentlichten Übersicht hervor. Das Erscheinen auf der sogenannten "Schwarzen Liste" kann etwa Reiseverbote und das Einfrieren von Konten nach sich ziehen. Ansar al-Scharia wird von den USA bereits als Terrororganisation gelistet.

Der britische Außenminister Philip Hammond begrüßte den Schritt. Dieser sende die deutliche Botschaft, dass die internationale Gemeinschaft zum Handeln gegen Extremistengruppen in dem nordafrikanischen Land bereit sei, sagte der Minister.

Verbindung zum IS

Ansar al-Scharia ("Unterstützer des islamischen Rechts") ist lose mit der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) verbunden. Unter dem Namen Ansar al-Scharia sind auch andere Gruppen in der Region aktiv - unter anderem in Tunesien. Die Gruppierungen führen die schwarz-weiße Fahne mit der Aufschrift "Es gibt keinen Gott außer Gott" mit sich - wie es auch der IS tut. Der tunesische Ansar-al-Scharia-Ableger stand bereits auf der UN-Liste.

Chaos nach Gaddafis Tod

Seit Monaten kämpft die libysche Armee in Bengasi gegen Islamistenmilizen um die Vorherrschaft in der zweitgrößten Stadt des Landes. Am Mittwoch hatte das Militär eine mehrstündige Feuerpause ausgerufen.

Seit der langjährige Machthaber Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 gestürzt und getötet wurde, kommt Libyen nicht zur Ruhe. Rivalisierende Milizen liefern sich immer wieder Kämpfe um die Kontrolle der Hauptstadt Tripolis und anderer Städte.

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