Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Volkspartei

Mit einer Stimme für alle. Dieses Prinzip hat die CDU zur erfolgreichsten Partei der Bundesrepublik werden lassen.

Von Robert Roßmann, Berlin

Die CDU feiert an diesem Freitag ihren 75. Geburtstag. Sie bezieht sich dabei auf den "Berliner Gründungsaufruf" vom 26. Juni 1945. Der erste Bundesparteitag mit der Wahl Konrad Adenauers zum Vorsitzenden fand nämlich erst 1950 statt. Über die genaue Geburtsstunde der CDU lässt sich also streiten - sicher ist aber, dass die CDU zur erfolgreichsten Partei in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland geworden ist. Ihr entstammen fünf der bisher acht Bundeskanzler und sechs der zwölf Bundespräsidenten. Eines der Erfolgsrezepte der CDU ist, dass sie sich von Anfang an als Volkspartei begriffen hat - im Gegensatz zu Parteien wie dem katholischen Zentrum in der Weimarer Republik. Als Volkspartei werden gemeinhin Parteien bezeichnet, die programmatisch nicht nur spezielle Bevölkerungsgruppen oder Personen mit spezifischen Interessen ansprechen wollen, sondern Wähler aus allen Gesellschaftsschichten, Konfessionen und Generationen. Und die dabei ein relativ breites Spektrum an Weltanschauungen zulassen. In Deutschland werden deshalb in der Regel drei Parteien als Volksparteien bezeichnet: Neben der CDU sind das die CSU und - seit ihrem Wandel von "einer Partei der Arbeiterklasse zu einer Partei des Volkes" durch das Godesberger Programm von 1959 - auch die SPD.

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SZ vom 26.06.2020
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