Süddeutsche Zeitung

Krypto-Handy:NSA-Ausschuss wurde womöglich Opfer von Spionage-Angriff

Krypto-Handy von Patrick Sensburg womöglich gehackt

Der Untersuchungsausschuss des Bundestages zur Überwachungspraxis von Nachrichtendiensten wurde möglicherweise Ziel eines Spionage-Angriffs. Es besteht der Verdacht, dass das Krypto-Handy zur verschlüsselten Kommunikation des Ausschussvorsitzenden Patrick Sensburg gehackt wurde. Die Zeitung Welt berichtet, das Gerät werde deshalb beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn überprüft.

Der NSA-Untersuchungsausschuss hat regelmäßig mit streng geheimen Unterlagen zu tun und Kontakt zu Personen wie Whistleblower Edward Snowden - es dürfte also durchaus ein Interesse an der Kommunikation des Ausschussvorsitzenden bestehen. Nach Angaben der Welt sind die Sicherheitsvorkehrungen rund um den Ausschuss besonders hoch. Nicht nur Sensburg, sondern auch die Obmänner der Fraktionen seien mit den besonders sicheren Mobiltelefonen ausgestattet worden.

Verplombter Transportbehälter aufgebrochen

Dem Bericht zufolge soll Sensburg im Februar eine Funktionsstörung bei seinem Blackberry Z30 festgestellt haben. Daraufhin habe die Bundestagsverwaltung das Gerät in einem verplombten Behälter durch einen Paketdienst zur Überprüfung ans BSI in Bonn geschickt. Der Transportbehälter sei dort allerdings geöffnet eingetroffen. Zudem habe man festgestellt, dass das Handy offensichtlich zwischenzeitlich herausgenommen worden war. Die Bundestagsverwaltung habe wegen des Öffnens eine Anzeige gegen unbekannt gestellt.

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