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Gewaltwelle im Irak:22 Menschen sterben bei Selbstmordanschlag

Bei einem Selbstmordanschlag im Irak sind mindestens 22 Menschen getötet worden. Mehr als 44 Menschen wurden verletzt. Der Anschlag nördlich von Bagdad galt einer einer sunnitischen Miliz, die gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida kämpft und von der irakischen Regierung bezahlt wird.

Bei einem Selbstmordanschlag im Irak sind mindestens 22 Menschen getötet worden. Mehr als 44 Menschen wurden verletzt. Der Anschlag nördlich von Badgdad galt einer einer sunnitischen Miliz, die gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida kämpft und von der irakischen Regierung bezahlt wird.

Der Nachrichtenagentur AFP zufolge zündete der Attentäter seinen Sprengstoffgürtel, als die Milizionäre gerade ihren Lohn abholen wollten. Die Regierung von Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki hatte diesen kürzlich von umgerechnet rund 183 Euro auf 305 Euro im Monat erhöht.

In jüngster Zeit häufen sich Anschläge gegen die Regierung des Schiiten Nuri al-Maliki. Erst am Sonntag tötete ein Selbstmordattentäter in der nordirakischen Stadt Kirkuk 33 Menschen. AFP zufolge wurden bei dem Angriff auf das Polizeihauptquartier 88 Menschen verletzt. Der Attentäter sprengte sich am Haupteingang des Gebäudes in die Luft. Dann stürmten drei als Polizisten getarnte Männer in den Komplex und warfen Granaten, bevor sie getötet wurden. Zu den Anschlägen bekannte sich bislang niemand.

Hintergrund der Gewaltwelle sind die Spannungen zwischen den Schiiten und sunnitischen und kurdischen Minderheiten. Ein Jahr nach dem Abzug der US-Truppen versuchen Al-Kaida-nahe sunnitische Extremisten, einen Religionskonflikt zu entfachen. Sie verüben regelmäßig Anschläge auf die irakischen Sicherheitskräfte. Während der Herrschaft Saddam Husseins dominierten die Sunniten den Irak und unterdrückten die Schiiten.

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Süddeutsche.de/afp/rtr/kai
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