Süddeutsche Zeitung

Kobanê:IS-Attentäter attackieren türkischen Grenzübergang

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Die Angriffe

Bei vier Selbstmordanschlägen und folgenden Gefechten in der belagerten Stadt sind mindestens 30 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien 21 Anhänger der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) und neun kurdische Kämpfer, erklärte die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Vier IS-Attentäter hätten sich in der syrischen Stadt nahe der türkischen Grenze in die Luft gesprengt. Der erste Angreifer sei offenbar aus der Türkei gekommen und habe seine Autobombe bei Tagesanbruch am Grenzübergang gezündet, sagte ein kurdischer Beamter in Kobanê. Dabei seien zwei Menschen getötet und weitere verletzt worden. Ein türkischer Offizieller wies es nach Angaben der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu zurück, dass der Attentäter von türkischer Seite gekommen sei.

Zwei weitere Attentäter seien mit ihren Autos von kurdischen Kämpfern im Südwesten der Stadt gestoppt worden, ehe sie ihr Ziel erreicht hätten, sagte der kurdische Beamte. Der vierte Angreifer trug nach Angaben der Beobachtungsstelle eine Sprengstoffweste und zündete diese in der Nähe des ersten Tatorts am Grenzübergang.

Auseinandersetzungen gehen weiter

Die heftigen Kämpfe zwischen beiden Seiten gingen weiter, erklärten die Menschenrechtsbeobachter. Die Extremisten hätten mehr als 110 Granaten auf die Stadt abgefeuert und rückten mit Panzern an. Zwei Luftangriffe hätten derweil auf IS-Stellungen in einem Industriegebiet im Osten der Stadt gezielt.

Der Hintergrund

Die IS-Terrormiliz versucht seit Wochen Kobane einzunehmen. Der Grenzübergang zur Türkei ist die einzige Verbindung der vor allem von Kurden bewohnten Stadt zur Außenwelt, der nicht durch IS-Gebiet führt. Zuletzt war es den Verteidigern Kobanês gelungen, die Extremisten zurückzudrängen. Unterstützt werden die Kurden von Luftangriffen der USA und ihrer Verbündeten.

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