Süddeutsche Zeitung

Kampf um Kanzlerkandidatur:Steinbrück lotet seine Chancen bei SPD-Linken aus

Peer Steinbrück macht offenbar ernst: Innerhalb der Partei soll er einem Medienbericht zufolge seine Kanzlerkandidatur für 2013 vorbereiten - und sich zu einem vertraulichen Gespräch mit Generalsekretärin Nahles getroffen haben.

Vor wenigen Wochen noch hatte sich Andrea Nahles über die "Selbstausrufung" Peer Steinbrücks zum SPD-Kanzlerkandidat echauffiert. Doch seither hat sich einiges getan: In Umfragen ist der Sozialdemokrat der beliebteste Politiker nach Angela Merkel - und der Abstand zur Kanzlerin schrumpft.

Nachdem der ehemalige Finanzminister im Mai klargemacht hat, dass er sich eine Kanzlerkandidatur 2013 vorstellen kann, lotet er nun offenbar seine Chancen in der Partei aus. Einem Bericht der Bild am Sonntag zufolge hat sich Steinbrück am 8. Juni zu einer vertraulichen Unterredung mit SPD-Generalsekretärin Nahles getroffen. Der als eher konservativ geltende Steinbrück habe dabei wissen wollen, ob er bei einer Kandidatur auf die Unterstützung der Parteilinken bauen könne.

Nahles und weitere Vertreter des linken Flügels der SPD hatten im Mai verschnupft darauf reagiert, dass sich Steinbrück selbst als möglicher Kandidat aufgestellt hatte: "Selbstausrufungen sind in einer modernen demokratischen Partei wie der SPD aus der Mode gekommen", schimpfte die Generalsekretärin im Tagesspiegel. Das vertrauliche Gespräch in Nahles' Büro in der SPD-Zentrale vor wenigen Tagen aber sei sehr harmonisch verlaufen, berichtet die Bild. Ein ehemaliges Kabinettsmitglied der Regierung von SPD-Kanzler Gerhard Schröder bestätigte nach Angaben der Zeitung Steinbrücks Ambitionen.

Immer wieder war Steinbrück im Zusammenhang mit einer Kanzlerkandidatur genannt worden. Er gilt als erfolgreicher Finanzminister, der die Bankenrettung und die Konjunkturpakete in der Krise gemanagt hat.

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