Süddeutsche Zeitung

Kämpfe im Irak:Irakische Truppen stürmen Falludscha

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Das irakische Militär hat nach offiziellen Angaben den Sturm auf die IS-Hochburg Falludscha begonnen. Die Armee habe den entsprechenden Einsatz am Montag eingeleitet, sagte ein Offizier unweit der Front dem Nachrichtensender Reuters TV. Eine Einheit stoße derzeit in die Stadt 50 Kilometer westlich von Bagdad vor. Aus dem südlichen Stadtbezirk Naimija waren Explosionen und Geschützfeuer zu hören. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete, irakische Eliteeinheiten seien bereits in die von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kontrollierte Stadt eingedrungen. Die Truppen fielen von drei Seiten in die Stadt ein, sagte ein Sprecher der irakischen Anti-Terror-Eliteeinheiten.

Unterstützung erhielten die Elitetruppen aus der Luft von der internationalen Militärkoalition, erklärte der für den Einsatz verantwortliche Kommandeur. Der IS leiste Widerstand, hieß es.

Beginn der Operation vor einer Woche

Seit dem Wochenende hatten sich die irakischen Einheiten auf die Erstürmung der vom IS gehaltenen Stadt westlich von Bagdad vorbereitet. Die irakische Armee hatte die Offensive zur Rückeroberung von Falludscha vor einer Woche eingeleitet und die Stadt mit Unterstützung von verbündeten Milizen und von Kampfflugzeugen der US-geführten Militärallianz komplett eingekesselt.

Der IS hatte Falludscha im Januar 2014 eingenommen. Nach Angaben der Vereinten Nationen hindern die Dschihadisten etwa 50 000 Zivilisten daran, die Stadt zu verlassen. Diejenigen, denen dennoch die Flucht gelang, berichteten nach UN-Angaben, dass einige Menschen in Falludscha bereits verhungert seien.

Anschläge in Bagdad

Bei einer Anschlagsserie in Bagdad sind derweil am Montag mehrere Menschen getötet worden. Die Nachrichtenagentur AP spricht von acht, Reuters sogar von mehr als 20 Toten und 50 Verletzten.

Nach Angaben aus Polizei und Krankenhäusern detonierten insgesamt drei Sprengsätze. Im schiitischen Stadtbezirk Schaab detonierte eine Autobombe. Auch in dem sunnitischen Vorort Tarmija wurde ein Sprengsatz in einem Auto deponiert. Im schiitischen Bezirk Sadr City starben zwei Menschen durch eine auf einem Motorrad befestigte Bombe.

Der IS bekannte sich in einer im Internet veröffentlichten Erklärung zu den Attentaten.

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SZ.de/AFP/AP/Reuters
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