Süddeutsche Zeitung

Südafrika:Ex-Präsident Zuma geht ins Gefängnis

Der frühere Freiheitskämpfer befindet sich nun in Haft. Das Verfassungsgericht hatte ihn wegen Missachtung einer gerichtlichen Anweisung zu 15 Monaten verurteilt.

Der ehemalige Präsident Südafrikas, Jacob Zuma, hat eine 15-monatige Haftstrafe angetreten. Kurz bevor ein Ultimatum für seine Verhaftung auslief, hat er sich in der Nacht der Polizei gestellt. Die Sprecherin der Polizei, Lirandzu Themba, bestätigte, dass sich Zuma nun in Polizeigewahrsam befände. Ihr Vater sei guter Laune und habe auf dem Weg ins Gefängnis gelacht, schrieb Zumas Tochter Duduzile "Dudu" Zuma-Sambudla auf Twitter.

In der vergangenen Woche ist Zuma vom Verfassungsgericht des Landes zu der Haftstrafe verurteilt worden. Der Grund: Der 79-Jährige hatte sich Anfang des Jahres einer Anweisung widersetzt, in einer Untersuchung über Korruption während seiner neunjährigen Amtszeit bis 2018 auszusagen.

Die Strafe hätte er spätestens bis zum vergangenen Sonntag antreten sollen. Die Polizei war angewiesen worden, ihn bis zum Ende des Tages am Mittwoch zu verhaften, wenn er sich nicht selbst stellt. Die Anwälte des Politikers hatten noch am Mittwochabend einen Eilantrag auf Verschiebung des Haftantritts gestellt. Die Polizei schickte Medienberichten zufolge daraufhin ein Großaufgebot und verhandelte mehrere Stunden in seiner Residenz mit Zuma und dessen Anwälten.

Es war das erste Mal, dass ein ehemaliger Präsident des Landes zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Zumas Amtszeit von 2009 bis 2018 war von Korruptionsvorwürfen überschattet. Am kommenden Montag wird das Verfassungsgericht einen Antrag Zumas auf Annullierung der Haftstrafe prüfen. Über seine Anwälte hatte er dem Gericht mitteilen lassen, seine Gesundheit sei angeschlagen, die Haft bringe sein Leben in Gefahr.

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SZ/Reuters/kler
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