Süddeutsche Zeitung

Italien:Das nächste Schiff

Nach der Beschlagnahme des Hilfsschiffes Open Arms durch die italienischen Behörden bahnt sich im Mittelmeer das nächste Drama um Migranten an. Das Schiff Ocean Viking der Organisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Mediterranee lag am Mittwoch mit 356 Menschen an Bord zwischen Malta und der italienischen Insel Linosa in internationalen Gewässern. Die Lage sei unter Kontrolle, aber es gebe zu wenig Duschen und Wasser, twitterte SOS Mediterranee am Mittwoch. Die Menschen müssten so schnell wie möglich von Bord. Dabei stehen sie vor dem gleichen Problem wie schon andere Schiffe, die Migranten gerettet haben: Italien und Malta wollen sie nicht in ihre Häfen lassen. SOS Mediterranee forderte, die Situation an Bord müsse gelöst werden. Frauen, Männer und Kinder schliefen dort auf den Fluren. "Diese Menschen haben enorm gelitten. Die meisten von ihnen sind durch Internierungslager in Libyen gekommen", erklärte die Organisation. Ärzte ohne Grenzen forderte, Europa müsse endlich einen Weg finden, damit Rettungsschiffen nicht immer wieder die Einfahrt in den nächstgelegenen sicheren Hafen verweigert werde.

Portugal bot am Abend die Aufnahme von 35 Menschen an. Frankreich, Deutschland, Rumänien und Luxemburg seien ebenfalls bereit, einige der insgesamt 356 Geretteten aufzunehmen, erklärte die portugiesische Regierung am Donnerstag.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4573177
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 23.08.2019 / AP
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.