Süddeutsche Zeitung

Istanbul:Gelbes Pulver sorgt für Aufregung in Konsulaten

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Unbekannter Gegenstand in deutschem Konsulat

Das deutsche Generalkonsulat in Istanbul hat einen mutmaßlichen Giftbrief erhalten und Sicherheitsalarm ausgelöst. Es sei ein "unbekannter Gegenstand" eingegangen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Den türkischen Behörden zufolge gingen auch in den Konsulaten der USA, Frankreichs, Belgiens und Kanadas Briefe mit einem unbekannten gelben Pulver ein.

Ein Video auf der Website der Zeitung Hürriyet zeigte, wie der Eingang zum deutschen Konsulat in der Istanbuler Innenstadt mit einem Absperrband der Polizei blockiert wurde. Experten der türkischen Katastrophenschutzbehörde (Afad) entnahmen in den fünf Konsulaten Proben der unbekannten Substanz. Lediglich in der Vertretung Kanadas sei eine Person mit dem Pulver direkt in Berührung gekommen, teilte die Afad mit.

Konsulatsangehörige wurden medizinisch betreut

Nach Angaben des türkischen Gesundheitsministeriums wurden insgesamt 25 Konsulatsangestellte, die mit den Briefen in Kontakt kamen, medizinisch betreut. Betroffen sind vier Mitarbeiter der deutschen Vertretung, 19 der kanadischen und zwei Mitarbeiter des belgischen Konsulats. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Dem Ministerium zufolge soll das Ergebnis der Analysen bis Montag vorliegen. "Wir haben einen Briefumschlag erhalten, der denen in den anderen Konsulaten ähnelte, er wurde aber nicht geöffnet", sagte die französische Generalkonsulin Muriel Domenach. Es deute derzeit nichts darauf hin, dass es sich um eine gefährliches Substanz handele.

Vereint im Kampf gegen IS

Alle fünf betroffenen Länder beteiligen sich am Kampf gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS), die weite Landesteile in Syrien und im Irak unter ihre Kontrolle gebracht hat. In der nordsyrischen Kurdenstadt Kobanê an der Grenze zur Türkei liefern sich die Kämpfer seit Wochen erbitterte Gefechte mit kurdischen Einheiten.

Die Dschihadisten hatten ihre Anhänger zu Anschlägen auf Länder aufgerufen, die der Anti-IS-Koalition angehören. In Kanada verübten diese Woche zwei mutmaßliche Islamisten Angriffe auf Militärangehörige.

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