Süddeutsche Zeitung

Türkei:Mindestens sechs Tote und 53 Verletzte nach Explosion in Istanbul

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An einem beliebten Touristenpunkt in der größten türkischen Stadt hat es eine Explosion gegeben. Präsident Erdoğan bezeichnete die Detonation als Anschlag. Für Medien in der Türkei wurde eine Nachrichtensperre verhängt.

Bei der schweren Explosion in einer Einkaufsstraße in Istanbul sind laut dem türkischen Präsidenten Reccep Tayyip Erdoğan mindestens sechs Menschen getötet und mehr als 50 weitere verletzt worden. Er bezeichnete die Explosion in der Istanbuler Einkaufsstraße Istiklal im Fernsehen als "niederträchtigen Anschlag".

Zuvor hatte der Gouverneur der türkischen Metropole, Ali Yerlikaya, die Explosion auf Twitter gemeldet und von Toten und verletzten berichtet. Rettungskräfte und Polizei seien in großer Zahl vor Ort im Einsatz, berichtet der staatliche Sender TRT.

Auf Bildern, die über die sozialen Medien verbreitet wurden, waren auf dem Boden liegende Menschen zu sehen. In den sozialen Netzwerken hieß es zudem, Geschäfte seien geschlossen und Straßen gesperrt worden. Die Einkaufsstraße Istiklal ist ein touristischer Hotspot im europäischen Teil der türkischen Metropole.

Nach der Explosion wurden die Menschen in der Stadt dazu aufgerufen, die Gegend zu meiden. Auch umliegende Straßen sollen von Verkehr freigehalten werden, berichtete der Sender TRT unter Berufung auf Behörden am Sonntag. Auch das Auswärtige Amt riet Menschen, die sich in Istanbul aufhalten, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. "Meiden Sie in jedem Fall das betroffene Gebiet", schrieb das Amt am Abend in einer Aktualisierung seiner Reise- und Sicherheitshinweise für die Türkei.

Die Rundfunk-Aufsichtsbehörde verhängte eine Nachrichtensperre

Zwischenzeitlich hat die türkische Rundfunk-Aufsichtsbehörde RTÜK eine vorläufige Nachrichtensperre für Medien verhängt. Berichte über die Explosion sollten vermieden werden, um Angst und Panik in der Bevölkerung zu vermeiden, heißt es in einem Schreiben. Die Sender CNN Türk und TRT etwa unterbrachen daraufhin ihre Berichterstattung. Der Oberste Rundfunk- und Fernsehrat hat bereits in der Vergangenheit ähnliche Verbote nach Anschlägen, Unfällen und einigen politischen Themen verhängt.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat nach dem Anschlag in Istanbul ihr Mitgefühl ausgedrückt. "Furchtbare Bilder kommen aus Istanbul", erklärte die Grünen-Politikerin am Sonntag auf Twitter. "Meine Gedanken sind bei den Menschen, die einfach nur an einem Sonntag auf der Einkaufsstraße Istiklal flanieren wollten und nun Opfer einer schweren Explosion wurden."

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