Süddeutsche Zeitung

Israel:Früherer Ministerpräsident Jizak Schamir gestorben

"Er war ein Vorbild an Loyalität gegenüber dem Land Israel": Der frühere israelische Ministerpräsident Schamir ist tot. Er ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Regierungschef Netanjahu würdigt ihn als Gründervater Israels.

Der frühere israelische Ministerpräsident Jizchak Schamir ist nach längerer Krankheit im Alter von 96 Jahren in einem Pflegeheim in Tel Aviv gestorben. Seit mehreren Jahren litt er an Alzheimer. Schamir war zweimal israelischer Regierungschef, von 1983 bis 1984 und von 1986 bis 1992.

"Er war ein Vorbild an Loyalität gegenüber dem Land Israel und den ewigen Werten des jüdischen Volkes", erklärte Regierungschef Benjamin Netanjahu noch am Samstag. Er würdigte Schamir als einen der Gründerväter Israels.

Geboren im Jahr 1915 im heutigen Weißrussland, wanderte er als 20-Jähriger ins damalige Palästina aus. Vor der israelischen Staatsgründung 1948, als Palästina britisches Mandatsgebiet war, leitete er als Vorsitzender die jüdische Untergrundgruppe Stern, die Anschläge auf Briten und Araber verübte.

Nach der Staatsgründung arbeitete Schamir, der im Holocaust fast seine ganze Familie verloren hatte, zunächst für den Geheimdienst Mossad. 1974 zog er zum ertsen Mal in die Knesset ein, sechs Jahre später wurde er Außenminister.

1984 führte er die konservative Likud-Partei in die "Regierung der Nationalen Einheit" mit der Arbeitspartei, deren Führung er zwei Jahre später übernahm. Zum letzten Mal trat er auf der internationalen politischen Bühne bei der Konferenz von Madrid im Jahr 1991 auf, die den Weg für Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern ebnete.

1993 zog er sich ganz aus der Politik zurück, als er den Vorsitz der Likud-Partei niederlegte. Am Montag soll Schamir auf dem Friedhof des Herzlbergs in Jerusalem beigesetzt werden.

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