Süddeutsche Zeitung

Islamischer Staat:Deutsche Dschihadisten in Syrien und Irak getötet

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Drei deutsche Dschihadisten vermutlich tot

Drei Dschihadisten aus dem nordrhein-westfälischen Dinslaken sind nach Recherchen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) und des ARD-Magazins "Report München" in Syrien und dem Irak ums Leben gekommen. Demnach handele es sich bei den Toten um die Extremisten Mustafa K., Hasan D. und Marcel L..

Laut FAZ wollte das Bundesinnenministerium die Berichte weder bestätigen noch dementieren, man äußere sich nicht zu Einzelfällen, hieß es. Ermittler schätzten die Angaben über den Tod der drei Männer aber als glaubwürdig ein. Einer der Dschihadisten, Mustafa K. soll schon vor längerer Zeit gestorben sein. Nach Informationen von Spiegel Online starb er vermutlich im Dezember bei Gefechten des Islamischen Staats (IS) in Syrien. Unklar sei bisher aber noch, ob der Tod der drei Männer mit Luftangriffen der internationalen Anti-IS-Koalition oder Kämpfen um die kurdische Stadt Kobane zusammenhängt.

Mustafa K. erregte in der Vergangenheit Aufsehen, weil er mit den abgeschlagenen Köpfen toter Gegner vor Kameras posierte.

Mutmaßlicher IS-Extremist in Dinslaken festgenommen

Ebenfalls in Dinslaken haben Spezialkräfte der Polizei ein mutmaßliches Mitglied der Extremistenmiliz IS festgenommen. Es handele sich um einen 24-jährigen Deutschen, teilte der Generalbundesanwalt mit. Die Wohnung des Beschuldigten sei durchsucht worden. Es bestehe der Verdacht der Mitgliedschaft in einer ausländischen Terrorvereinigung. Gegen den 24-Jährigen wurde nach Angaben einer Sprecherin der Bundesanwaltschaft Untersuchungshaft angeordnet. Der Mann soll im Oktober 2013 nach Syrien ausgereist sein und sich dort dem IS angeschlossen haben. Im November 2014 sei er nach Deutschland zurückgekehrt.

Der Bild am Sonntag zufolge soll die Festnahme nach einem Hinweis der US-Geheimdienste auf mögliche Attentate in Deutschland erfolgt sein. Bei der Bundesanwaltschaft dagegen hieß es: "Es liegen bislang keine Anhaltspunkte für konkrete Anschlagspläne oder -vorbereitungen des Beschuldigten vor". Zudem bestehe kein Zusammenhang mit den jüngsten Anschlägen in Frankreich.

Islamisten-Szene in Dinslaken

Dinslaken-Lohberg, wo der Zugriff nach Angaben des NRW-Innenministeriums erfolgte, gilt als Hochburg der radikalen Islamistenszene in Nordrhein-Westfalen. Lohberg ist eine ehemalige Bergarbeitersiedlung, die dortige Zeche wurde 2006 stillgelegt. Die Behörden hatten bereits gegen mehrere dort lebende Salafisten ermittelt. So war auch gegen den festgenommenen 24-Jährigen bereits vor einem Jahr von der Staatsanwaltschaft Düsseldorf wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Terroranschlags ermittelt worden.

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