Süddeutsche Zeitung

Irak:Gates: US-Soldaten können länger bleiben

Bei seinem Bagdad-Besuch schlug US-Verteidigungsminister Gates der irakischen Regierung eine Verlängerung des amerikanischen Militäreinsatzes vor. Damit wäre der geplante Abzugstermin Ende 2011 hinfällig.

Eigentlich sollten sie nur bis Ende 2011 bleiben, doch nun könnte sich der Aufenthalt der im Irak stationierten Soldaten verlängern: Bei einem überraschenden Besuch in Bagdad kündigte der US-Verteidigungsminister Robert Gates an, dass der Abzugstermin verschoben werden könnte, wenn die irakische Regierung das wünscht.

Allerdings müsse sich Präsident Nuri al-Maliki schnell entscheiden, damit das Pentagon die Möglichkeit habe, dies noch rechtzeitig in die Wege zu leiten, so Gates. Der Verteidigungsminister machte aber auch auf die zahlreichen anderen Verpflichtungen der USA aufmerksam. Neben den Einsätzen in Libyen und Afghanistan, leisten die USA Hilfe für Japan. Nach dem Erdbeben haben die Vereinigten Staaten 14 Kriegsschiffe und tausende Marines in die Krisenregion geschickt.

Durch eine Verlängerung der amerikanischen Militärpräsenz im Irak würde vor allem US-Präsident Obama an Glaubwürdigkeit verlieren. Eines seiner wichtigsten Wahlversprechen war der Abzug der Soldaten aus dem inzwischen unpopulär gewordenen Einsatz. Momentan sind 47.000 amerikanische Soldaten im Irak stationiert.

Weil die Militäreinsätze der USA immer mehr Geld verschlingen, hat Präsident Obama Anfang des Jahres einen Sparkurs verordnet: 78 Milliarden Dollar soll das Militär in den nächsten fünf Jahren weniger ausgeben. Die Ausdehnung des Irak-Einsatzes dürfte diesem Plan nicht entgegen kommen.

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