Süddeutsche Zeitung

Hilfsorganisation Medair:Helferinnen in Afghanistan entführt

Unbekannte haben in der nordostafghanischen Provinz Badachschan nach offiziellen Angaben zwei ausländische Mitarbeiterinnen einer Schweizer Hilfsorganisation entführt.

Unbekannte haben in der nordostafghanischen Provinz Badachschan nach offiziellen Angaben zwei ausländische Mitarbeiterinnen einer Schweizer Hilfsorganisation entführt. Bei den Frauen handele es sich um eine Europäerin und eine Afrikanerin, sagte der Sprecher des Provinzgouverneurs, Abdul Maruf Rasekh, der Nachrichtenagentur dpa. Sie arbeiteten für die Hilfsorganisation Medair mit Sitz im schweizerischen Ecublens.

Rasekh vermutete einen kriminellen und keinen politischen Hintergrund. Genaue Angaben zur Nationalität der Entführten machte er nicht. Der Sprecher sagte weiter, die Frauen seien vom Distrikt Yaftal zum Distrikt Raghestan unterwegs gewesen, als Bewaffnete ihr Fahrzeug stoppten und sie verschleppten. "Wahrscheinlich wurden sie zum Distrikt Schahr-e-Bosorg gebracht."

Die Frauen hätten die Polizei nicht über ihre Fahrt informiert. Er glaube nicht, dass die Taliban in die Tat verwickelt seien. In der Gegend operierten kriminelle Banden, die auf Lösegeld aus seien.

Medair ist nach eigenen Angaben seit 1996 in Afghanistan tätig. Derzeit arbeiteten 15 internationale und 175 einheimische Mitarbeiter für das Hilfswerk, heißt es auf der Homepage. Ziel sei, "den hilfsbedürftigen Menschen in den abgelegenen Regionen des Landes zur Seite zu stehen und den armen, von den Konflikten betroffenen Menschen vor Ort zu helfen."

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