Süddeutsche Zeitung

Politicker:Heftige Kämpfe zwischen Sudan und Südsudan

Im umkämpften Grenzgebiet zwischen Sudan und Südsudan ist es erneut zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Westliche Reporter berichten von Luft- und Artillerieangriffen. Beide Seiten verstärken ihre Truppen an der Grenze.

Im umkämpften Grenzgebiet zwischen Sudan und Südsudan ist es erneut zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Sudans Regierung drohte dem Süden mit harter Vergeltung für einen Angriff im Bundesstaat Süd-Kordofan, während die südsudanesische Regierung von vier Verletzten bei einem Luftangriff auf eine Stadt im Südsudan sprach. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete von zahlreichen Luft- und Artillerieangriffen an der Grenze.

"Die Regierung des Sudans erklärt nach diesem Angriff, dass sie mit allen Mitteln reagieren wird", hieß es in einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur SUNA. Demnach hatten die Truppen des Südens unterstützt von Rebellen an drei Stellen angegriffen, am schwersten in der erdölreichen Heglig-Region.

Der südsudanesische Informationsminister Barnaba Marial Benjamin warf dem Norden vor, bei einem Luftangriff auf eine strategisch wichtige Brücke in der Ortschaft Abiemnom vier Zivilisten verletzt zu haben. Benjamin beschuldigte die sudanesische Armee zudem, die Ölfelder des Südens unter ihre Kontrolle bringen zu wollen. Zwei Brigaden der sudanesischen Armee seien auf dem Weg zur Grenze. Der Südsudan verlegte ebenfalls Truppenverbände an die Grenze.

Bereits Ende März hatte es in der umstrittenen Grenzregion Heglig zwei Tage in Folge heftige Gefechte gegeben. Für die Angriffe machten sich beide Staaten gegenseitig verantwortlich. Es waren die schwersten Gefechte zwischen Khartum und Juba seit der Unabhängigkeitserklärung des Südsudan im Juli 2011. Der überwiegend christliche Süden hatte sich nach mehr als zwei Jahrzehnten Bürgerkrieg vom mehrheitlich muslimischen Norden des Landes losgelöst.

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