Süddeutsche Zeitung

Irritierender Tweet:Geimpft oder nicht geimpft?

Das Gesundheitsministerium wirbt mit Günther Jauchs Oberarm für die Impfkampagne. Es gibt nur ein Problem: Der Moderator war noch gar nicht dran.

"Günther Jauch hat sich impfen lassen" - dazu ein Foto des TV-Moderators mit Pflaster auf dem Oberarm. So hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) in einem Tweet für die Corona-Impfkampagne geworben. Es gibt nur ein Problem: Jauch ist noch gar nicht geimpft.

Nachdem zahlreiche Nutzer darauf hingewiesen haben, korrigierte sich das Ministerium von Jens Spahn: "Uns ist leider ein Fehler unterlaufen, Günther Jauch 'will' sich impfen lassen."

Er will, konnte aber bislang nicht, da er sich erst im April mit dem Coronavirus infiziert hatte, was er öffentlich gemacht hatte. Zum ersten Mal seit 31 Jahren fiel er krankheitsbedingt für eine Moderation aus. In einer Live-Schalte gab er über seinen Zustand Auskunft: "Ich bin ab jetzt wieder negativ, und insofern hab ich's überstanden." Er habe sich nicht besonders gut gefühlt, doch über die Rückkehr von Geruchs- und Geschmackssinn gefreut. Genesungswünsche erhielt Jauch von Gesundheitsminister Spahn selbst, der sich auch für die Unterstützung der Impfkampagne #Ärmelhoch bedankte.

Denn die TV-Berühmtheit warb trotz einer überstandenen Infektion für die Kampagne des BMG. Dazu hatte er aber klargestellt, dass er selbst noch ungeimpft ist: "Ich werde erst geimpft, wenn ich dran bin. Ich weiß noch nicht, wann es ist." Von Covid-19 Genesene sollen nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission sechs Monate warten, bis sie sich impfen lassen. Davon ist auch Günther Jauch nicht ausgenommen.

An der #Ärmelhoch-Kampagne, die sich an über 60-Jährige richtet, beteiligen sich neben Jauch auch Schauspielerin Uschi Glas und Ex-Torwart Sepp Maier.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5335348
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/dpa/jbee
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.