Süddeutsche Zeitung

Großbritannien:Lindsay Hoyle ist neuer Parlamentssprecher

Lindsay Hoyle ist zum neuen Präsidenten des britischen Unterhauses gewählt worden. Der Labour-Abgeordnete und bisherige Vize-Sprecher setzte sich in der vierten Wahlrunde gegen seinen Parteifreund Chris Bryant durch.

Hoyle hatte eine Veränderung im Unterhaus versprochen. Es gehe darum, dass die Abgeordneten auf den hinteren Bänken die Regierung zur Rechenschaft ziehen könnten, hatte Hoyle in seiner Bewerbungsrede gesagt. Ein verantwortungsvoller Speaker müsse das unterstützen.

Sein Vorgänger John Bercow hatte vergangene Woche nach zehn Jahren das Amt abgegeben. Dadurch wurde die Wahl des neuen Parlamentsprechers ungewöhnlicherweise am Ende statt zu Beginn einer Legislaturperiode abgehalten.

Bercow war der 157. Speaker und seit 2009 im Amt. Im Streit über den geplanten EU-Austritt des Landes kritisierten vor allem Brexit-Hardliner den Politiker als parteiisch. Mehrmals setzte sich der 56-Jährige über Konventionen hinweg, damit sich die Abgeordneten im Streit mit der Regierung durchsetzen konnten. Bercow rechtfertigte dies mit einem immer stärker werdenden autoritären Regierungsstil. Viele Parlamentarier lobten, er habe die Rechte des Unterhauses gegenüber der Regierung gestärkt.

Der Parlamentspräsident hat eine zentrale Rolle im Unterhaus inne. Er erteilt und entzieht Abgeordneten das Wort, entscheidet über die Zulässigkeit von Anträgen und vertritt die Kammer unter anderem gegenüber der Königin und dem Oberhaus (House of Lords).

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