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USA:Republikaner George Santos offenbar in Gewahrsam der Behörden

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Er war bekannt geworden, weil er seinen Lebenslauf geschönt hatte. Laut US-Medien ist der Kongressabgeordnete nun nach Ermittlungen von FBI und Justizministerium angeklagt worden.

Der umstrittene New Yorker US-Republikaner George Santos hat sich offenbar selbst den Behörden gestellt und befindet sich nun in Gewahrsam. Das berichten verschiedene US-Medien, darunter die New York Times. Zunächst war bekannt geworden, dass gegen Santos auf Bundesebene Anklage erhoben worden war. Der Nachrichtensender CNN berichtete zuerst darüber und zitierte eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

Zu dem Zeitpunkt war noch nicht bekannt, um welche Anschuldigungen es im Detail geht. Inzwischen berichten US-Medien über eine Vielzahl von Straftaten, die Santos offenbar vorgeworfen werden, darunter Betrug, Geldwäsche, Diebstahl und Falschaussagen.

Das FBI und die Staatsanwälte des Justizministeriums in New York und Washington hatten unter anderem Behauptungen über falsche Angaben in Santos' Wahlkampffinanzierungsunterlagen untersucht. Der 34-jährige hat sein Amt im Kongress angetreten, obwohl zuvor bekannt geworden war, dass er viele Angaben in seinem Lebenslauf erfunden hatte - unter anderem zu seiner Ausbildung und seiner Herkunft. Santos, der für einen Bezirk gewählt wurde, der Teile von Long Island und den New Yorker Stadtbezirk Queens umfasst, hatte Forderungen sowohl von Demokraten als auch von Republikanern bisher abgelehnt, sein Amt niederzulegen.

Ermittelt wurde gegen Santos wegen möglicher Verstöße gegen die Wahlkampffinanzierung. Außerdem hatte der Ethik-Ausschuss des US-Repräsentantenhauses im März einen Untersuchungsausschuss eingerichtet, um sein Verhalten zu untersuchen.

Santos und seine Vertreter sollen bisher nicht auf Bitten um Stellungnahme reagiert haben. Eine Sprecherin des US-Staatsanwalts von Brooklyn, dessen Büro den Fall verfolgt, lehnte eine Stellungnahme ab. Dem CNN-Bericht zufolge sagte Kevin McCarthy, der Sprecher des Repräsentantenhauses, er werde sich die Vorwürfe ansehen, bevor er entscheiden werde, ob Santos aus dem Kongress entfernt werden sollte.

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