US-Repräsentantenhaus:Offizielle Untersuchung gegen Republikaner Santos eingeleitet

US-Repräsentantenhaus: Der umstrittene Republikaner George Santos in Washington.

Der umstrittene Republikaner George Santos in Washington.

(Foto: Andrew Harnik/AP)

Der Ethik-Ausschuss des Repräsentantenhauses gründet eigens für den umstrittenen Abgeordneten einen Unterausschuss. Es geht um den Vorwurf illegaler Machenschaften und mangelnder Transparenz.

Die Vorwürfe gegen den Abgeordneten George Santos stehen schon länger im Raum. Jetzt hat der Ethik-Ausschuss des US-Repräsentantenhauses beschlossen, die Vorwürfe näher zu untersuchen. Es sei in dem Fall ein eigener Unterausschuss eingerichtet worden, der sich mit Santos befassen solle, teilte der Ausschuss mit.

Untersucht werden soll unter anderem der Vorwurf gegen den Republikaner, er sei in illegale Machenschaften im Zusammenhang mit seiner Wahlkampagne für sein Abgeordnetenmandat bei den Kongresswahlen im vergangenen Jahr verwickelt gewesen. Außerdem gehe es um mangelnde Transparenz gegenüber dem Repräsentantenhaus sowie um Vorwürfe sexueller Belästigung.

Bereits Anfang Februar hatte der Sprecher des Repräsentantenhauses, Santos' Parteikollege Kevin McCarthy, erklärt, dass dem Ethik-Ausschuss Vorwürfe gegen Santos vorlägen, die geklärt werden müssten. Santos steht seit Längerem in der Kritik. Er soll große Teile seines Lebenslaufes erfunden haben - unter anderem Angaben zu seinem beruflichen Werdegang und seiner Herkunft. Vor Kurzem war bekannt geworden, dass das FBI gegen ihn wegen der mutmaßlichen Veruntreuung von Spendengeldern ermittelt.

Ein ehemaliger Bewerber auf eine Stelle in Santos' Büro wirft dem Abgeordneten vor, ihn sexuell belästigt zu haben. Santos streitet das ab. Wiederholten Rücktrittsforderungen kam Santos bislang nicht nach. Sollte er seinen Sitz in der Parlamentskammer räumen, könnten die Republikaner in Nachwahlen den zuletzt eher demokratisch geprägten New Yorker Wahlkreis wieder verlieren. Damit würde die äußerst knappe Mehrheit der Grand Old Party im Repräsentantenhaus noch kleiner werden.

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Die Ergebnisse der Untersuchung könnten das politische Aus für den frisch gewählten US-Abgeordneten einleiten. Er steht unter anderem wegen erfundener Angaben in seinem Lebenslauf unter Druck.

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