Süddeutsche Zeitung

Führerschein:Kritik an Motorrad-Plänen

Autofahrer sollen künftig ohne Prüfung leichte Motorräder fahren dürfen. Wer ohne Motorradführerschein mit einem sogenannten 125er unterwegs sein will, müsse aber mindestens 25 Jahre alt sein, seit fünf Jahren einen Führerschein der Klasse B haben und eine Schulung mit fünf 90-minütigen Einheiten hinter sich bringen, heißt es in einem Verordnungsentwurf des Bundesverkehrsministeriums. Zuerst hatte der Spiegel berichtet. Es geht dabei um Krafträder der Klasse A1 mit einem Hubraum von bis zu 125 Kubikzentimeter und einer Motorleistung von nicht mehr als 11 Kilowatt, also 15 PS. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) hält nichts von dem Vorstoß: Die Leichtkrafträder führen schneller als 100 Kilometer pro Stunde und seien nach den besonders stark motorisierten Motorrädern die gefährlichste Fahrzeugklasse in der Unfallstatistik. In der Schulung sollen laut Verordnungsentwurf in Theorie und Praxis nur "die wesentlichsten Grundlagen" des Motorradfahrens vermittelt werden. Die Führerschein-Erweiterung soll demnach etwa 500 Euro kosten.

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Quelle:
SZ vom 21.06.2019 / dpa
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