Süddeutsche Zeitung

Flüchtlinge:Ramelow fordert Integration aller illegalen Zuwanderer

Mindestens 200 000 Menschen sollen so in Deutschland registriert werden. Thüringens Ministerpräsident verlangt zudem ein dauerhaftes Bleiberecht für langjährige Asylsuchende.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow fordert die Legalisierung und Integration aller in Deutschland lebenden untergetauchten Ausländer. "Wir wissen, dass mindestens 200 000 Menschen illegal ohne jeden Behördenkontakt hier leben", sagte Ramelow der Welt. "Die sind Freiwild für Kriminelle. Die müssen wir auch registrieren und integrieren."

Er verwies bei seiner Forderung auf ein ähnliches Vorgehen in anderen EU-Staaten. "Spanien und andere Länder haben mit Stichtagregelungen Hunderttausende Zuwanderer ohne Papiere legalisiert. Sie haben gesagt: Taucht auf, wir wollen wissen, wo ihr seid", so Ramelow.

Außerdem verlangt der Linken-Politiker ein dauerhaftes Bleiberecht für Asylsuchende, die schon lange auf den Abschluss ihres Verfahrens warten und deren Integration in Deutschland bereits angelaufen ist. Voraussetzung soll sein, dass die Betroffenen länger als zwei Jahre in Deutschland leben, nachweislich Deutsch lernen und ihre Kinder zur die Schule schicken. "Damit würden wir 500 000 offene Fälle, die länger als zwei Jahre andauern, auf einen Schlag klären."

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