Süddeutsche Zeitung

Familienpolitik:Zahl der Väter mit Elterngeld erreicht Höchststand

Mehr als jeder vierte Vater der 2011 geborenen Kinder hat dem Statistischen Bundesamt zufolge Elterngeld bezogen - der überwiegende Teil jedoch nur für maximal zwei Monate. Vor allem in Sachsen und Bayern nahmen sich die Männer für ihre Kinder eine Auszeit.

Immer mehr Väter in Deutschland bekommen Elterngeld. Mehr als jeder vierte Vater der etwa 663.000 im Jahr 2011 geborenen Kinder habe diese Leistung bezogen, berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag. Das sind etwa zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr und so viele wie noch nie.

Drei von vier Vätern bezogen das Geld allerdings für maximal zwei Monate, nur knapp 7 Prozent nahmen die Leistung für zwölf Monate in Anspruch. Zum Vergleich: Mütter bekamen zu 95 Prozent Elterngeld, neun von zehn bezogen das Elterngeld für zwölf Monate.

Vor allem in Bayern (35,8 Prozent) und Sachsen (35,6 Prozent) beantragten Väter das Geld. In diesen Bundesländern liegt der Anteil in fast allen Landkreisen bei 30 Prozent und mehr.

Schlusslicht war das Saarland mit 17,5 Prozent. In Jena (Thüringen/47,2 Prozent) und im Landkreis Cham (Bayern/46,2 Prozent) beteiligte sich fast jeder zweite Vater, in Hagen und Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) nur jeder zehnte.

Väter bekommen im Schnitt 1204 Euro

Im Durchschnitt erhielten Väter, die vor der Geburt des Kindes erwerbstätig waren, im ersten Bezugsmonat 1204 Euro. Das ist deutlich mehr als bei Müttern (868 Euro). In den meisten süddeutschen und westdeutschen Kreisen betrug der durchschnittliche Anspruch mehr als 1200 Euro. Die Regionen, in denen dieser niedriger als 1000 Euro war, lagen den Statistikern zufolge vor allem in Ostdeutschland. Die Höhe des Elterngeldes richtet sich nach dem zuvor bezogenen Einkommen.

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