Süddeutsche Zeitung

Europäische Union:Umverteilungsprogramm für Flüchtlinge beginnt

Die Umverteilung von Flüchtlingen innerhalb der Europäischen Union wird konkret. Am Freitag startete ein Programm, das Zehntausende auf verschiedene EU-Länder aufteilen soll. 14 Männer und fünf Frauen aus Eritrea bestiegen am Morgen am Flughafen Ciampino in Rom ein Flugzeug in Richtung Schweden. Der Sender Euronews zeigte Bilder, auf denen einige winkend und lächelnd in die Maschine stiegen. Die Eritreer waren zunächst auf der Insel Lampedusa angekommen und in Italien registriert worden. Nun werden sie in Schweden Asyl beantragen.

EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos, der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn und der italienische Innenminister Angelino Alfano verabschiedeten persönlich jeden Einzelnen. "Es ist ein Beispiel für das, was wir schaffen können, wenn wir im Geist der Solidarität zusammenarbeiten", sagte Avramopoulos. Der italienische Innenminister Alfano sprach von einem "Tag des Siegs für diejenigen, die an die EU glauben."

Das Umverteilungsprogramm hatte für intensive Debatten in der EU gesorgt. Im Kern geht es darum, Griechenland und Italien zu entlasten - in diesen Ländern kommen derzeit besonders viele Flüchtlinge an. Vorgesehen ist, insgesamt 160 000 Asylsuchende in andere EU-Staaten zu bringen. Nachdem bereits ein Programm für 40 000 Menschen beschlossen war, stieß eine Ausweitung um zusätzliche 120 000 Personen auf Ablehnung insbesondere aus osteuropäischen Ländern und wurde gegen ihren Widerstand beschlossen.

Der nächste Schritt könnte nach Angaben des Migrationskommissars Avramopoulos in der kommenden Woche erfolgen: Eine Gruppe Syrer solle dann von Griechenland aus nach Luxemburg gebracht werden. Folgen sollen 100 Flüchtlinge mit den Zielen Deutschland und Niederlande.

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SZ.de/dpa/afp/epd/bepe
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