Süddeutsche Zeitung

EIL:SPD-Politiker Erhard Eppler ist tot

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Der SPD-Politiker Erhard Eppler ist tot. Der frühere Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit starb im Alter von 92 Jahren, wie seine Familie der Süddeutschen Zeitung mitteilte.

Eppler wurde 1926 in Ulm geboren. Nach seinem Kriegsdienst machte er 1946 sein Abitur und studierte Deutsch, Englisch und Geschichte, anschließend arbeitete er als Gymnasiallehrer. Mit seiner späteren politischen Leitfigur Gustav Heinemann gründete er 1952 die Gesamtdeutsche Volkspartei, wandte sich 1956 aber der SPD zu, weil dort, wie er sagte, "Naumanns Ideen konsequenter verarbeitet würden als bei den Freien Demokraten".

Von 1961 bis 1976 saß Eppler für die SPD im deutschen Bundestag und war unter anderem außenpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Im Oktober 1968 wurde er Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Nach zwei Bestätigungen im Amt trat er im Juli 1974 wegen Differenzen mit Bundeskanzler Helmut Schmidt jedoch zurück.

Eppler arbeitete am SPD-Grundsatzprogramm mit und setzte sich für den Dialog der Sozialdemokraten mit der SED ein. 1987 stellte er zusammen mit anderen ein erstes gemeinsames Grundsatzpapier der SPD und der kommunistischen Einheitspartei der DDR vor. Im Sommer 1991 zog er sich aus allen politischen Ämtern zurück.

Neben seiner Tätigkeit bei der SPD, in deren Bundesvorstand er unter anderem saß, war Eppler bei der Evangelischen Kirche aktiv. Zwei Mal war er amtierender Kirchentagspräsident. Er selbst zählte sich zu den "frühen Ökologen" der SPD. Über die Klimaschutzbewegung "Fridays for future" sagte er einmal: "Das ist eine ganz erstaunliche Sache. Das zeigt eben, dass es jetzt ernst wird, und dass das die Jungen spüren. Das wirkt auch auf die Erwachsenen, die werden aufgeweckt."

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