Süddeutsche Zeitung

Busse und Bahnen:Einigung auf günstigeres Deutschlandticket für Studenten

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Bei der Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr vereinbaren Bund und Länder eine Lösung für Studierende. Was das Ticket kostet und wann es losgehen kann.

Bund und Länder haben sich auf ein günstigeres Deutschlandticket für Studenten geeinigt. Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) als Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz der Länder sprach auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur von einem Durchbruch. Etwa drei Millionen Studierende könnten nun ein Semesterticket für 29,40 Euro im Monat auf Basis des Deutschlandtickets bekommen. Das entspricht 60 Prozent des normalen Preises von 49 Euro.

Das bundesweit einheitliche Semesterticket könne zum Sommersemester 2024 starten, sofern die Allgemeinen Studierendenausschüsse mit den Verkehrsunternehmen jetzt zügig die notwendigen Verträge schlössen, so Krischer am Montagabend. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bestätigte die Einigung.

"Das deutschlandweite Semesterticket im Solidarmodell kommt", sagte Isabel Cademartori, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. "Und das ohne nennenswerte Mehrkosten für Bund und Länder." Solidarmodell bedeutet, dass alle Studierenden daran mitwirken, ein bezahlbares ÖPNV-Ticket zu finanzieren.

"Wir begrüßen diesen Beschluss von Bund und Ländern, denn damit schließen wir im Gesamtangebot des Deutschlandtickets eine wichtige Lücke", sagte der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Ingo Wortmann, laut am Dienstag. Auch das Deutsche Studierendenwerk begrüßte die Einigung, betonte aber auch, dass knapp 30 Euro monatlich für das Ticket die "preisliche Oberkante" sei. Die Bundesschülerkonferenz zeigte sich enttäuscht, dass die elf Millionen Schüler in Deutschland von der Regelung ausgenommen seien. "Wir Schüler fühlen uns im Stich gelassen", sagte Generalsekretär Florian Fabricius.

Bleibt der Preis stabil?

Den Studierendenschaften stehe es frei, das neue Angebot anzubieten oder regionale Alternativlösungen zu verhandeln, teilte Madita Lachetta, Mitglied im Bundesvorstand der Juso-Hochschulgruppen, mit. Sie forderte Preisstabilität beim Deutschlandticket. Falls der Regelpreis steigt, würde auch der Preis für das vergünstigte Ticket für Studierende steigen.

Nach langem Streit über die Finanzen hatten sich Kanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder darauf verständigt, dass es das Deutschlandticket für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr auch weiterhin gibt. Eine große Frage aber ist, wie lange das Ticket noch zu 49 Euro im Monat angeboten wird oder ob es bald teurer wird. Die Verkehrsminister sollen ein Konzept für ein langfristig gesichertes Ticket entwickeln.

Wissing sagte, für die Bundesländer bedeute die Einigung beim Semesterticket sichere Einnahmen, die dazu beitragen würden, den Ticketpreis möglichst günstig zu halten. "Denn mit dem Deutschlandticket-Semesterticket binden wir eine junge Kundengruppe dauerhaft an den ÖPNV."

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