Süddeutsche Zeitung

Chef des Beamtenbundes:Peter Heesen hört auf

"Was will denn dieser Pensionär da?" Diese Frage will Peter Heesen, Chef des Beamtenbundes, erst gar nicht hören. Deshalb wird er sein Amt im November niederlegen.

Detlef Esslinger

Peter Heesen, der Chef des Beamtenbundes (DBB), hat seinen Rückzug angekündigt. Der Süddeutschen Zeitung sagte Heesen, er werde beim Gewerkschaftstag im November nicht erneut als Vorsitzender antreten. Heesen begründete den Schritt mit seinem Alter. Er wird im Oktober 65 Jahre alt.

In den vergangenen Monaten habe er sich gefragt, ob es klug und vernünftig wäre, "wenn ein Versorgungsempfänger die Interessen von arbeitenden Menschen vertritt?". Ehrlicherweise müsse man die Frage mit nein beantworten, sagte Heesen dem Blatt. "Wann immer ich mich in den kommenden Jahren zu Wort melden würde, immer hieße es: Was will denn dieser Pensionär da?"

Wer die Nachfolge antritt, ist nach Heesens Worten noch offen. Es habe sich noch niemand "so richtig Gedanken" dazu gemacht. Diese Frage werde nun diskutiert, sagte der DBB-Chef. Er schloss eine Kampfkandidatur auf dem Gewerkschaftstag im November in Berlin nicht aus. Das wäre "gar kein Problem". Auch seine Vorgänger hätten bei ihrer jeweils ersten Wahl mindestens einen Gegenkandidaten gehabt.

Heesen, der von Haus aus Gymnasiallehrer ist, steht seit 2003 an der Spitze des Beamtenbundes. Er hat die Organisation, die sich früher eher als Standesvertretung begriff, in den vergangenen Jahren zu einer Gewerkschaft umgebaut.

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