Süddeutsche Zeitung

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge:Bamf weist Vorwürfe über sexuelle Belästigung zurück

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Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hat die Vorwürfe die Behördenleitung zurückgewiesen. Im Asylamt herrsche bei Bekanntwerden von sexueller Belästigung in der Belgschaft eine "Null-Toleranz-Politik", teilte eine Sprecherin mit. Ohnenhin seien der Amtsleitung keinerlei Verstöße dieser Art bekannt. Sie habe die Gleichstellungsbeauftrage Tanja Biesen aufgefordert, ihre Erkenntnisse mitzuteilen.

Biesen hatte auf einer Personalversammlung in Nürnberg eine scharfe Rede gehalten. Nach Recherchen von Süddeutscher Zeitung und NDR hatte sie darin die Amtsleitung des Bamf attackiert. Unter anderem warf sie der Behördenspitze mangelndes Interessen an den Mitarbeitern vor, insbesondere beim Thema Gleichstellung von Mann und Frau, der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie der generellen Arbeitsbelastung. Nach Anzeigen von sexueller Belästigung im Kollegenkreis sei die Hilfsbereitschaft aus der Führungsebene mangelhaft gewesen.

"Wenn Sie schon einmal in einem völlig überfüllten Restaurant versucht haben, einen Kellner auf sich aufmerksam zu machen, wissen Sie, wie mein Alltag aussah", sagte sie. Auf Nachfrage hatten zunächst weder Behördenleitung noch Gleichstellungsbeauftragte Biesen reagiert.

Neben unbefristeten Stellen sollen befristete Jobs ausgeschrieben werden

Das Bamf hatte nach Beginn der Flüchtlingskrise sein Personal von etwa 2000 auf zwischenzeitlich 10 000 Beschäftigte aufgestockt, derzeit sind es noch 7500. Viele von ihnen wurden für zwei Jahre eingestellt, ihre Verträge laufen demnächst aus. Gut 2000 von ihnen sollen dauerhaft übernommen werden, viele aber werden ausscheiden müssen. Dies sorgt offenbar für Spannungen zwischen den Mitarbeitern.

Die Bamf-Sprecherin begründete diesen Schritt damit, dass der vom Parlament genehmigte Budgetplan nicht mehr unbefristete Stellen zulasse. Mitarbeiter könnten sich standortübergreifend auf die Dauerstellen bewerben. Da der Arbeitskräftebedarf im Bamf jedoch weiter höher sei als im Haushaltsplan vorgesehen, würden erneut auf zwei Jahre befristete Stellen ausgeschrieben, sagte sie. Zu den restlichen Vorwürfen nimmt die Sprecherin nicht Stellung.

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