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Bürgerkrieg in Syrien:UN dürfen Chemiewaffen-Vorwurf prüfen

Wurden im syrischen Bürgerkrieg Chemiewaffen eingesetzt? Diese Frage soll nun eine Untersuchung klären, auf die sich Assad mit den Vereinten Nationen geeinigt hat. Ob der syrische Machthaber tatsächlich UN-Inspekteure in sein Land lässt, bleibt aber offen.

Die Vereinten Nationen haben sich mit der syrischen Regierung auf eine Untersuchung zum mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen im Bürgerkrieg geeinigt. Das gab die Weltorganisation am Freitag (Ortszeit) in New York bekannt. Zwei UN-Vertreter hätten am Dienstag und Mittwoch mit Regierungsvertretern in Damaskus beraten und "eine Einigung über das weitere Vorgehen erzielt", hieß es in einer kurzen Erklärung.

An den Gesprächen in Damaskus nahmen demnach UN-Chefinspektor Ake Sellstrom und die UN-Abrüstungsbeauftragte Angela Kane sowie Syriens Vizeministerpräsident und Außenminister teil. Die Diskussionen seien "gründlich und produktiv" verlaufen, teilten die UN mit. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. Ob Machthaber Baschar al-Assad tatsächlich Waffeninspekteure in sein Land lässt, blieb zunächst offen.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat von Assad ungehinderten Zugang für seine Experten verlangt, um allen Hinweisen auf einen Chemiewaffeneinsatz nachzugehen. Damaskus wollte bislang nur die eigenen Vorwürfe überprüfen lassen, wonach die Rebellen am 19. März in der Stadt Chan al-Assal Giftgas einsetzten. Die UN haben insgesamt 13 Berichte über einen mutmaßlichen Einsatz von Sarin und anderen chemischen Kampfstoffen erhalten.

Die Geheimdienste der USA, Großbritanniens und Frankreichs haben von Hinweisen berichtet, wonach Assads Truppen die verbotenen Stoffe gegen die Aufständischen eingesetzt haben. Russland hingegen stützt die Angaben der Regierung in Damaskus, wonach die Rebellen die Regierungstruppen mit Sarin bekämpft haben.

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Süddeutsche.de/AFP/kjan
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