Bürgerkrieg in Syrien: Menschenrechtler berichten von Zehntausenden Verschleppten

Bis zu 28.000 Menschen sollen seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien entführt und zum Teil in Foltergefängnisse gebracht worden sein. Dies berichtet die Menschenrechtsorganisation Avaaz. Eine andere Aktivistengruppe nennt sogar noch höhere Zahlen.

Mindestens 28.000 Menschen sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten seit Beginn des Syrien-Konflikts verschleppt worden und verschwunden. Niemand sei vor der Terrorkampagne des Regimes sicher, erklärte die Aktivistengruppe Avaaz.

Sie habe die Namen von 18.000 Vermissten und wisse von 10.000 weiteren Fällen, in denen Menschen seit Beginn der Proteste vor 19 Monaten von Soldaten oder Milizionären entführt wurden, sagte man der BBC. Die Informationen sollen an den UN-Menschenrechtsrat weitergegeben werden.

"Syrer werden von Sicherheitskräften und paramilitärischen Einheiten von der Straße aufgelesen und verschwinden in Folterzellen", sagte die Direktorin der Avaaz-Kampagne, Alice Jay.

Auch Fadel Abdulghani vom Syrischen Netzwerk für Menschenrechte bezifferte die Zahl der Verschwundenen mit 28.000. Muhannad al Hasani von der syrischen Menschenrechtsorganisation Sawasja setzte die Zahl im Gespräch mit der BBC noch höher an. "Nach den Informationen, die wir durch unsere Kontakte in Dörfer in ganz Syrien haben, denken wir, dass bis zu 80.000 Menschen unter Gewaltanwendung verschwunden sind", sagte er.