Süddeutsche Zeitung

Bilder der Woche:Was die Welt bewegte

Ein Fischereischiff sinkt vor den Kanarischen Inseln, eine 65-Jährige ist mit Vierlingen schwanger, der langjährige Mannschaftsarzt des FC Bayern wirft hin: Die vergangene Woche in Bildern.

China steckt kritische Journalistin ins Gefängnis, 17. April Die renommierte chinesische Journalistin Gao Yu wird in einem umstrittenen Prozess erneut zu einer Haftstrafe verurteilt. Die 71-Jährige müsse wegen der Weitergabe von Regierungsunterlagen sieben Jahre in Haft, teilt ein Pekinger Gericht über die sozialen Netzwerke mit.

Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt schmeißt hin, 16. April Der langjährige Bayern-Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt und sein Stab legen ihre Tätigkeit für den deutschen Fußball-Rekordmeister mit sofortiger Wirkung nieder. "Nach dem Champions League-Spiel des FC Bayern München gegen den FC Porto wurde aus uns unerklärlichen Gründen die medizinische Abteilung für die Niederlage hauptverantwortlich gemacht", heißt es in einer Erklärung. Man sehe dadurch das für eine erfolgreiche medizinische Arbeit notwendige Vertrauensverhältnis nachhaltig beschädigt. Der 72-jährige Müller-Wohlfahrt war seit fast 40 Jahren mit einer kurzen Unterbrechung Mannschaftsarzt der Münchner.

Geschafft: Flüchtlinge kommen in Piräus an, Griechenland, 16. April Immer mehr Menschen flüchten über das Meer in die EU-Staaten. Wie diese hier, die nach ihrer Ankunft im Hafen von Piräus in einen Bus gesetzt werden. Allein nach Griechenland kamen in den ersten drei Monaten des Jahres mehr als 10 000 Menschen illegal per Boot. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum weniger als 3000. Doch viele Menschen erreichen keinen rettenden Hafen, sondern sterben auf der Überfahrt.

Fischereischiff sinkt vor Kanarischen Inseln, 15. April Vor den Kanarischen Inseln sinkt ein russischer Fischtrawler mit 1400 Tonnen Treibstoff. Der spanische Seenotrettungsdienst teilt auf Twitter mit, die Piloten eines zur Sondierung der Lage entsandten Flugzeugs hätten im Meer Treibstoffreste ausgemacht.

Aktivistin sprengt EZB-Pressekonferenz, Frankfurt am Main, 15. April Da sind sogar die Profis der Sicherheitsabteilung überrumpelt: Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), will gerade die Entscheidung der Notenbanker zu Griechenland erläutern, da klettert ein junge Frau auf seinen Tisch. "Stoppt die Diktatur der EZB!", ruft sie auf Englisch und bewirft Draghi mit Konfetti und Papieren. Die Pressekonferenz wird kurrzeitig unterbrochen, die Aktivistin abgeführt.

Marschieren für die Landreform, Brasilia, Brasilien, 14. April Im strömenden Regen protestieren Angehörige der indigenen Bevölkerung für eine gerechtere Aufteilung des bewirtschaftbaren Bodens in Brasilien. Der wird zu großen Teilen von wenigen Großgrundbesitzern beansprucht, die jedoch nicht unbedingt rechtmäßig in den Besitz des Landes gekommen sind. Bereits seit den 1930er Jahren kämpfen Landlose in dem südamerikanischen Land für eine Reform.

Leben in Überresten, Beit Hanun, Gazastreifen, 14. April Der Krieg ist ein paar Monate her, doch viele Menschen im Gazastreifen leben immer noch in Trümmern. Während des Gazakriegs im Sommer 2014 wurden dort mehr als 2100 Menschen getötet, etwa 18 000 Häuser wurden zerstört oder schwer beschädigt. Die Situation hat sich trotz Hilfszusagen aus dem Ausland bislang nur wenig gebessert - das prangern nun 46 Nichtregierungsorganisationen an. In Israel sind in dem Krieg mehr als 70 Menschen ums Leben gekommen.

Schocker in Puppenform, Moskau, Russland, 13. April Ein Szenario aus dem Operationssaal: Ein Arzt versorgt einen schwer Verwundeten, scheinbar. Hier handelt es sich jedoch nicht um lebendige Menschen, sondern um eine Installation in der Ausstellung "Material Evidence". Die Frau, die sich erschrocken die Hand vor den Mund hält, ist keine Angehörige, sondern eine Besucherin. Die Schau in Moskau soll zeigen, wie die Zivilbevölkerung unter den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs leidet. Gezeigt werden auch Fotos und "sprechende" Gegenstände aus der Region.

Trockener Grund beim Musikfestival in India, Kalifornien, 13. April Eine Trockenperiode macht dem US-Bundesstaat Kalifornien zu schaffen. Wo immer es geht, muss deshalb Wasser gespart werden - so auch auf dem Campingplatz des Coachella Valley Music and Arts Festivals. Schon nach dem ersten Wochenende zeigt sich der Platz arg geschunden (Foto), nach dem nun folgenden zweiten wird er nicht besser aussehen. Die Organisatoren wollen den Boden jedoch nur äußerst sparsam wässern.

Menschliche Wasserwerfer in Lwiw, Ukraine, 13. April Es ist nicht so brutal, wie es auf den ersten Blick aussieht: Einen Tag nach dem ukrainisch-orthodoxen Osterfest feiern Menschen im ukrainischen Lwiw den sogenannten "Sauberen Montag" oder auch "Nassen Montag". Die Wasserschlacht gilt als Reinigungsritual, ist wohl aber auch eine Form der Anmache. Denn meist machen vor allem Männer mit ihren Flaschen und Eimern Jagd auf Frauen. Doch auch hier scheint sich die Gleichberechtigung durchzusetzen.

Prozessauftakt nach Grubenunglück, Akhisar, Türkei, 13. April Sie wollen Gerechtigkeit: Angehörige der Arbeiter, die beim schwersten Grubenunglück in der Geschichte der Türkei in Soma starben, stehen in Akhisar vor einem Kulturzentrum, wo das Gericht tagt. Der Prozess um den Tod von 301 Menschen beginnt mit Tumulten - denn nicht alle Hinterbliebenen werden eingelassen. Angeklagt sind insgesamt 45 Menschen, darunter der Vorstandschef der Betreibergesellschaft der Zeche.

Mediziner entsetzt über Vierlings-Schwangerschaft von 65-Jähriger, 12. April Annegret Raunigk (Bild von 2005) hat bereits 13 Kinder von fünf Vätern. Nun erwartet die 65 Jahre alte Lehrerin aus Berlin Vierlinge - ein Fall, der weltweit einmalig sein dürfte. Experten warnen vor nicht kalkulierbaren Risiken für Mutter und Kinder.

Überlebende Gedenken der Befreiung von Buchenwald, 11. April Vor 70 Jahren, am 11. April 1945, wurde das Konzentrationslager Buchenwald befreit. Von außen durch die anrückenden US-Truppen, aber auch von innen, durch aufständige Häftlinge. Zur Gedenkfeier nahe Weimar kommen noch etwa 70 frühere Gefangene des KZs zusammen. Einer von ihnen ist Alexander Butschuk (links).

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