Süddeutsche Zeitung

Berliner Amtsgericht:Haftbefehl gegen Terrorverdächtige erlassen

Die beiden in Berlin festgenommenen Terrorverdächtigen müssen in Untersuchungshaft. Die jungen Männer arabischer Herkunft stehen im Verdacht, einen Bombenanschlag vorbereitet zu haben - sie hatten große Mengen Chemikalien bestellt, mit denen Sprengsätze gebaut werden können.

Die beiden in Berlin festgenommenen Terrorverdächtigen müssen in Untersuchungshaft. Der Haftrichter gab dem Antrag der Staatsanwaltschaft am Freitag statt, sagte Gerichtssprecher Robert Bäumel auf Anfrage.

Der 24-jährige Deutsche libanesischer Herkunft und der 28-Jährige aus dem Gazastreifen stehen im Verdacht, einen Bombenanschlag vorbereitet zu haben. Sie waren am Donnerstag festgenommen worden.

Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden die Vorbereitung einer "schweren staatsgefährdenden Gewalttat" vor. Beide Männer hatten sich chemische Substanzen beschafft, die für sich allein aber ungefährlich sind, wie der Polizeisprecher sagte. Zusammengeführt und in größeren Mengen wäre aber durchaus der Bau eines Sprengsatzes möglich gewesen, der Menschen hätte verletzen oder töten können.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, sagte, beide Verdächtigen stammten aus der Islamistenszene. Einen Bericht der Berliner Morgenpost, wonach sie die Aussage verweigern, wollte ein Polizeisprecher nicht bestätigen.

Medienberichte, wonach mindestens einer der am Donnerstag Festgenommenen in radikal-salafistischen Kreisen verkehrt habe, wollte Steltner nicht bestätigen. Der Salafismus ist nach Darstellung des Verfassungsschutzes "die in Deutschland wie auch auf internationaler Ebene zur Zeit dynamischste islamistische Bewegung".

Alle Attentäter vom 11. September 2001 in den USA waren Salafisten. Die Männer sollen sich regelmäßig in einem Islamischen Kulturzentrum für religiöse Aufklärung (Ar-Rahman-Moschee) in der Tromsöer Straße im Berliner Stadtteil Wedding aufgehalten haben, das am Donnerstag von einem Großaufgebot der Polizei durchsucht worden war. Gegen den Verein oder seine Mitglieder wird laut Polizei aber nicht ermittelt.

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dapd/dpa
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