Süddeutsche Zeitung

Berlin:Berliner Polizei nimmt drei Terrorverdächtige fest

Die Männer stehen laut Polizeisprecher in Verdacht, ihre Ausreise in das Kriegsgebiet in Syrien oder im Irak vorbereitet zu haben. Auch die Fussilet-Moschee wurde durchsucht. Sie gilt als Treffpunkt islamistischer Gefährder.

Die Berliner Polizei hat am Dienstagabend drei mutmaßliche Terror-Sympathisanten festgenommen. Die 21, 31 und 45 Jahre alten Männer stünden in Verdacht, ihre Ausreise in das Kriegsgebiet in Syrien und im Irak vorbereitet zu haben, erklärte der Polizeisprecher Winfrid Wenzel auf Anfrage von SZ. Teile des dort umkämpften Gebiets werden von der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" kontrolliert.

Hinweise auf konkrete Anschlagspläne der Männer habe es jedoch nicht gegeben, eine Gefährdung in Deutschland bestand demzufolge nicht. Gegen die drei Festgenommenen lagen Haftbefehle wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vor. Darunter fallen nach Paragraph 89a des Strafgesetzbuchs auch sogenannte "Terrorcamps" im Ausland, in denen sich Gefährder im Umgang mit Waffen oder Sprengstoff zu Terrorkämpfern ausbilden lassen können.

Im Zusammenhang mit den Festnahmen wurden nach Angaben des Polizeisprechers mehrere Wohnungen und die Berliner Fussilet-Moschee im Stadtteil Moabit durchsucht. Die drei Männer sollen dort häufig verkehrt haben. Es sei "kein Geheimnis", dass die Moschee ein wichtiger Treffpunkt für islamistische Gefährder in Deutschland sei, sagte Wenzel dazu.

Auch Anis Amri, der vor Weihnachten einen Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz mit zwölf Toten und Dutzenden Verletzten verübt hatte, ging dort ein und aus.

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