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Bericht:Trump soll Stiftungsgeld für Strafzahlungen genutzt haben

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Wohltätig war die Trump Foundation wohl vor allem für ihren Namensgeber: Neue Recherchen der Washington Post legen nahe, dass der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump Geld aus seiner Stiftung genutzt hat, um damit private Rechnungen zu begleichen.

Demnach hat Trump ein gegen seinen privaten Club Mar-a-Lago verhängtes Ordnungsgeld aus der Stiftung bezahlt. Im Jahr 2007 hatte die Stadt Palm Beach in Florida gegen einen zu hohen Fahnenmast auf dem Privatgrundstück des Etablissements geklagt. Später willigte die Stadt in einen Vergleich unter der Bedingung ein, dass der Club 100 000 US-Dollar an eine Organisation für Kriegsveteranen spendete.

Trump habe stattdessen einen Scheck der "Donald J. Trump Foundation" ausgestellt. In einem ähnlichen Fall soll die Stiftung 158 000 US-Dollar überwiesen haben, um eine Klage gegen einen von Trumps Golfplätzen in New York abzuwenden.

Trump selbst soll in die Trump Foundation seit 2009 nicht eingezahlt haben

Nach US-amerikanischem Recht hätte der Geschäftsmann und Republikaner damit gegen das Gesetz verstoßen, das die Nutzung von Geld aus wohltätigen Stiftungen für eigene Zwecke verbietet. Weder Trump noch der US-Staatsanwalt äußerten sich zunächst zu den jüngsten Anschuldigungen.

Pikant an den Enthüllungen über Trumps Verständnis von Wohltätigkeit ist auch, dass er selbst seit 2009 nicht mehr in die Stiftung eingezahlt haben soll, dessen Gründer, Namensgeber und Präsident er ist.

Der US-Präsidentschaftskandidat der Republikaner inszeniert sich im Wahlkampf immer wieder als Spender von Millionenbeträgen. Enthüllungen von Journalisten wie David Fahrenthold von der Washington Post legen jedoch nahe, dass Trump in erster Linie das Geld anderer Leute spendet, das er in seinem Namen gesammelt hat.

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