Süddeutsche Zeitung

Autoindustrie:Am Ende der Kette

Alle reden über die Zukunft der Autobauer. Was ist mit ihren Zulieferern?

Von Thomas Fromm

Autos - da denkt man an die großen Namen der Branche. An VW, Daimler, oder auch Toyota oder Hyundai. Vielen Kunden ist nicht bewusst, dass ein Auto zu einem sehr großen Teil aus Komponenten besteht, die die Hersteller bei Zulieferern bestellen. Kolben, Benzinpumpen, Getriebeteile: Ohne die Arbeit der vielen großen und kleinen Zulieferunternehmen wären Autos nicht viel mehr als leere Blechhüllen.

Wenn in einigen Jahren der Verbrennungsmotor allmählich Geschichte wird und die Menschen auf Elektroautos umsteigen, wird dies daher vor allem die vielen Zulieferfirmen in Existenznot bringen: diejenigen, die bisher all das geliefert haben, was so einen Benziner oder Diesel ausmacht. Sie werden dastehen mit ihren Produkten aus vergangenen Zeiten, die niemand mehr braucht. Nur die Großen der Branche - Konzerne wie Bosch oder Conti - können den Wandel bewältigen, weil sie das nötige Geld haben, um sich neu zu orientieren. Schon heute investieren sie in neue Technologien.

Die Autokonzerne selbst haben erkannt, dass sie sich künftig mit neuen Technologien wie etwa Batteriezellen für Elektroautos beschäftigen müssen, um ihre Beschäftigung zu halten. Ein Heer an kleinen und mittelgroßen Firmen aber, die bisher am unteren Ende der großen Nahrungskette der Industrie arbeiten, wird für immer verschwinden. Je früher das allgemein bekannt ist, desto besser.

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Quelle:
SZ vom 05.12.2016
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