Süddeutsche Zeitung

Artenschutz:Rudelbildung

Die Begrenzung der in Deutschland stark zunehmenden Zahl von Wölfen spaltet die Koalition. Unions-Mitglieder halten den SPD-Gesetzesvorschlag für zu lasch.

Von Michael Bauchmüller, Berlin

Innerhalb der Koalition reißt der Streit über den Umgang mit Wölfen nicht ab. "Kleinere Änderungen mit Placeboeffekt reichen nicht", sagt Gitta Connemann, stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion. "Uns fehlt das grundsätzliche Bekenntnis: Die Sicherheit von Menschen hat oberste Priorität." Erst voriges Wochenende hatte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) ihre Pläne publik gemacht, durch eine Änderung des Naturschutzgesetzes die Tötung von Wölfen zu erleichtern. Demnach dürfen sie schon dann erlegt werden, wenn damit ein "ernster" wirtschaftlicher Schaden verhindert werden soll - etwa, weil sie Schafe oder Ziegen reißen. Bisher war das nur im Fall "erheblicher" Schäden möglich. Connemann verlangt auch eine Herabstufung des Artenschutzes für Wölfe. In Europa hätten sich die Tiere so stark ausgebreitet, dass ihr Status von "streng geschützt" auf "geschützt" heruntergestuft werden könne. Zuvor hatte auch Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) die Vorschläge Schulzes als unzureichend kritisiert ().

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SZ vom 09.03.2019
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