Süddeutsche Zeitung

Al-Shabaab-Miliz in Kenia:Polizei nimmt nach Anschlag Verdächtige fest

Fünf Verdächtige festgenommen

Die kenianischen Behörden haben nach dem Massaker an der Universität in Garissa fünf Verdächtige festgenommen. Einer der Schützen sei festgenommen worden, als er vom Tatort entkommen wollte, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Nairobi.

Drei weitere Verdächtige seien auf der Flucht in Richtung Somalia gefasst worden. "Ich will keine weiteren Details nennen, denn die Bedrohung besteht weiterhin", sagte der Sprecher. An einer Attacke dieser Größenordnung seien mehr als nur zwei, drei oder fünf Leute beteiligt.

Bei dem Anschlag der somalischen Al-Shabaab-Miliz am Donnerstag waren nach neuesten Behördenangaben 148 Menschen ums Leben gekommen. Garissa liegt etwa 200 Kilometer von der somalischen Grenze entfernt. Der Angriff richtete sich gegen die Beteiligung Kenias an einer afrikanischen Friedenstruppe, die sich um eine Stabilisierung der Lage in Somalia bemüht. Bei ihrem Massaker töteten die Extremisten offenbar gezielt christliche Studenten.

Neue Drohung

Die Miliz hat inzwischen mit weiteren Anschlägen in Kenia gedroht. Die Bürger des ostafrikanischen Staates unterstützten die "gewaltsame Politik" ihrer Regierung. Den "Preis" dafür würden die Kenianer "mit Blut" bezahlen, hieß es in einer Erklärung von Al-Shabaab vom Samstag. Die Organisation drohte mit einem "langen, schrecklichen Krieg."

Die Gruppe, die mit Al-Qaida in Verbindung steht, ist vor allem im Zentrum und Süden Somalias aktiv. Dort geht sie mit unverminderter Härte auch gegen die eigene Bevölkerung vor, um eine strenge Auslegung des islamischen Rechts Scharia durchzusetzen.

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